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Ferienmagazin Deutschland 2014

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Beim alle zwei Jahre

Beim alle zwei Jahre stattfindenden Internationalen Donaufest in Ulm begegnen sich heuer wieder Künstler und Gäste aus den Ländern an der Donau bei einem bunten Festival der Lebensstile Steine verraten dem, der lauschen kann, das Innerste der Schwäbischen Alb. Wanderer können die Schwäbische Alb seit Herbst vergangenen Jahres auf einem neuen „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ erkunden. Dieses Prädikat erhielt der nach dem Schöpfer der Wege des Schwäbischen Albvereins, Gustav Ströhmfeld (1962-1938), benannte Weg, der nun komplett erneuert wurde. Er verbindet die Orte Metzingen und Neuffen; unter- wegs weisen Infotafeln auf naturkundliche und kulturelle Besonderheiten hin. Auch Städtereisende kommen auf der Schwäbischen Alb nicht zu kurz. Romantiker genießen in Tübingen, Deutschlands kleinster Universitätsstadt, die Fahrt mit einem Stocherkahn auf dem Neckar und spüren beim Spaziergang durch romantische Gassen den Legenden um Dichter und Denker wie Friedrich Hölderlin und Eduard Mörike nach. Der höchste Kirchturm der Welt (161,53 m) ist in Ulm zu bestaunen. Das weithin sichtbare Münster bestimmt das Bild der Stadt. Es ist übrigens die größte Bürgerkirche, denn ihr Bau wur- haupt, das jüngste Bauwerk der neuen Mitte, ist durch eine Glasbrücke mit dem Ulmer Museum verbunden. Darin ist der „Löwenmensch“, eine 35.000 Jahre alte, zierliche Mensch-Tier-Figur aus Mammutstoßzahn die größte Attraktion. Höhepunkte im Ulmer Veranstaltungskalender sind dieses Jahr das Internationale Donaufest (4.-13.7.2014) sowie das Ulmer Schwörwochenende (19.-21.7.2014). Weiter nördlich in der Mittleren Alb liegt Reutlingen. Mittelalterliche Fachwerkromantik steht neben moderner Architektur, lebhafte Einkaufsmeilen münden in lauschige Gässchen – und in Windeseile gelangt man Ausstellungen und Open-Air- Veranstaltungen locken jährlich Tausende Besucher in die Stadt. Im Frühjahr verwandelt die Gönninger Tulpenblüte mit mehr als 45.000 Tulpen den Ort mit seinem Samenhandelsmuseum in ein buntes Blütenmeer. Auf der Erlebnismesse GardenLife können die Besucher im stilvollen Ambiente der historischen Parkanlage der Pomologie Grünes und Schönes für Drinnen und Draußen entdecken. Zu einer sinnlichen Geschmacksreise durch die Vielfalt kulinarischer Spezialitäten wie Albbüffelsalami, Maultaschen oder Albschnecken lädt der „nei’gschmeckt“- Schwäbischer Markt. Reutlingen hier blühen Sie auf! • Gönninger Tulpenblüte (13.–27. April) • Garden Life – Die Garten messe (29. Mai–1. Juni) • „neigschmeckt“ – Schwäbischer Markt (27. Juli) Erlebnispauschale ab 119 € inkl. 1 ÜN für 2 Pers. im DZ Stadtmarketing Reutlingen Tel. +49 (0) 7121 93935326 www.tourismus-reutlingen.de de von keinem kirchlichen oder weltlichen Herrscher finanziert, sondern von den Bürgern – was bei der Grundsteinlegung schriftlich festgehalten wurde. Zwischen Altstadt und Münster entstand Ulms neue Mitte. Deren moderne Architektur bildet einen faszinierenden Kontrast zu den umliegenden alten Bauten. Besonders auffällig ist das von dem New Yorker Architekten Richard Meier konzipierte, weiße Stadthaus – ebenso das Geschäftshaus Münstertor und die gläserne Pyramide der Zentralbibliothek. Die Kunsthalle Weis- Mitten in der Schwäbischen Alb gelegen, ist Reutlingen idealer Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderund Radausflüge in die Region von der Innenstadt hinauf auf die 707 Meter hohe Achalm, die einen herrlichen Blick auf die Stadt und die Schwäbische Alb bietet. Die Vergangenheit der Stadt wird zum Beispiel in dem markanten Tübinger Tor der einstigen Befestigungsanlage spürbar. Als Meisterwerk der Hochgotik in Schwaben gilt die Marienkirche, seit 1988 Nationales Kulturdenkmal. Eine lebhafte, engagierte Kleinkunstszene, Theater, Stuttgart und das „drum herum” Pulsierendes Leben und emsige Geschäftigkeit prägen Stuttgart. Die baden-württembergische Landeshauptstadt ist seit jeher ein begehrter Standort für große Firmen wie Daimler und Porsche, deren Museen (siehe S. 61ff.) vor allem Autofans in die Stadt ziehen. Aber die Schwabenmetropole begeistert auch als Kulturstadt mit Museen, Theater, Musical und Ballett. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt das Alte Schloss, in dem das Württembergische Landesmuseum untergebracht ist. Ein umfangreicher Veranstaltungskalender sorgt rund ums Jahr für Unterhaltung, etwa mit der Bachwoche (2.-8.2014) oder den Stuttgarter Kriminächten (11.-24.3. 2014). Ein Höhepunkt im Festreigen ist das Cannstatter Volksfest, der „Wasen“ (26.9.-12.10.2014). Kunstliebhaber zieht es in die Staatsgalerie, wo „Wilhelm I. von Württemberg. Königliche Sammellust“ präsentiert (18.7.- 26.10.2014), anschließend vermitteln die Arbeiten von „Oskar Schlemmer – Visionen einer neuen Welt“ (21.11.-6.4.2015). „Ein 16 Baden-Württemberg

Das Nonnenhaus in Tübingen, 15. Jahrhundert, verdankt seinen Namen den Beginen oder Klausnerinnen, die sich als nonnenähnliche Gemeinschaft karitativen Aufgaben widmeten Der Tiefe Stollen ist ein Besucherbergwerk im Braunenberg bei Aalen-Wasseralfingen, das als Eisenerzgrube Wilhelm I. genutzt wurde Venedig in Ludwigsburg - die schwäbische Barockstadt feiert vom 12. bis 14. September 2014 die Venezianische Messe - ein rauschendes Festival der Sinne Traum von Rom. Römisches Stadtleben in Südwestdeutschland“ ist das Thema der neuen Sonderausstellung im Landesmuseum Württemberg (25.10.-12.4.2015). Einen Abstecher wert ist die nur wenige Kilometer südlich gelegene alte Reichsstadt Esslingen. Hübsch anzusehen ist der alte Stadtkern mit seinen gotischen Kirchen und Fachwerkhäusern am Marktplatz. In der Adventzeit bildet der Platz die Kulisse für den Esslinger „Mittelaltermarkt und Weihnachtsmarkt“, der wegen seines bunt-fröhlichen Markttreibens nach einer Studie der FH Hagen als „so erlebnisreich wie kein anderer in Deutschland“ gilt. Nördlich von Stuttgart lockt die größte barocke Schlossanlage Deutschlands die Besucher nach Ludwigsburg. Die gesamte Anlage des Residenzschlosses umfasst 18 Gebäude, drei Höfe und 452 Räume. Zu den Prunkstücken gehören das Jagd- und Lustschloss Favorite und das romantische Seeschloss Monrepos. Die weitläufigen Parkanlagen des Residenzschlosses sind Schauplatz der ältesten und schönsten Dauergartenschau Deutschlands. Das „Blühende Barock“ (21.3.-2.11. 2014) mit seinen raffinierten Arrangements, einem Straßenmusikfestival, Lichterzauber und Musikfeuerwerk begeistert nicht nur Blumenliebhaber. Bei den kulturellen Highlights sind die alljährlichen Ludwigsburger Schlossfestspiele (15.5.-30.7.2014, siehe S. 55ff.) an erster Stelle zu nennen. Ein rauschendes Fest für die Sinne mit schillernden Kostümen, Masken, Akrobatik, Feuerzauber und Clow- nerie verheißt die „Venezianische Messe (12.- 14.9.2014) auf dem Marktplatz, der auch die Kulisse für den Barockweihnachtsmarkt (25.11.-22.12.2014, siehe S. 70) bildet. Zu den berühmtesten Personen die - zeitweilig - in Ludwigsburg lebten, gehört der Dichter Friedrich Schiller. Seinen Spuren folgen die Besucher auch in dem nördlich auf einem Felshang über dem Neckar gelegenen Städtchen Marbach. Das bescheidende Häuschen in dem Schiller am 10. November 1759 das Licht der Welt erblickte präsentiert sich heute als geschmackvoll modernisiertes Museum. Auf der Schillerhöhe befindet sich außer dem Denkmal des Dichters das Literaturmuseum der Moderne, das renovierte Schiller-Nationalmuseum und das Deutsche Literaturarchiv, eine Erlebniswelt für alle, die tiefer in die deutschsprachige Schriftstellerei eintauchen wollen. Auch in Nürtingen, östlich von Stuttgart, wandelt man ständig auf den Spuren berühmter Literaten. Bei Spaziergängen durch die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern und Barockgebäuden, dem alten Rathaus und der gotischen Stadtkirche ließen sich schon die Dichter Friedrich Hölderlin (1770-1843), Eduard Mörike (1804-1875) und Peter Härtling (geb. 1933) inspirieren. Unterwegs im nördlichen Baden-Württemberg Nur eine Autostunde von Stuttgart entfernt liegt Aalen am östlichen Rand der Schwäbischen Alb. Straßencafés und gemütliche Lokale verströmen in der charmanten Kreisstadt südländisches Flair. An die Zeit, als Aalen Grenzland des römischen Weltreichs war, erinnert das Limesmuseum mit seinem archäologischen Park (siehe auch S.50ff.). Um 150 n. Chr. befand sich hier das größte römische Reiterkastell nördlich der Alpen. Zum Baden wie einst die alten Römer laden die Limes- Thermen ein. Vier Innen- und Außenbecken, nach römischem Vorbild gestaltet, werden von 34 Grad warmem Thermalwasser aus den Tiefen der Schwäbischen Alb gespeist. Einen Eindruck von der Arbeitswelt der Bergleute vermittelt ein Rundgang durch die weitläufigen Stollen und Gänge des Besucherbergwerks „Tiefer Stollen“. Im November präsentiert das Jazzfest internationale Stars der Szene. Als Freilichtaufführung zeigt das Theater der Stadt ab 26. Juni 2014 am Schloss Wasseralfingen „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare. Fast so etwas wie ein Markenzeichen der Stadt geworden ist die Sommeraktion „Aalen City blüht...“. Dieses Jahr grünt und blüht es unter dem 70er-Jahre-Motto „Flower Power“. Das bedeutendste Römermuseum in Süddeutschland, das Limesmuseum in Aalen, hat sich den Slogan „Spaß mit römischer Geschichte“ zum Motto gemacht Karlsruhe, wo der Bundesgerichtshof und das Bundesverfassungsgericht ihren Sitz haben, ist mit seinen vielen Museen ein interessantes Ziel. Im barocken Schloss befindet sich das Badische Landesmuseum, das noch Baden-Württemberg 17

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