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Ferienmagazin Deutschland 2017

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Magdeburg Das Schloss im

Magdeburg Das Schloss im Gartenreich Dessau-Wörlitz – Gründungsbau des deutschen Klassizismus – enthält die originale Inneneinrichtung vom Ende des 18. Jahrhunderts Die Region steckt voller Überraschungen: Es wimmelt nur so von beeindruckenden Baudenkmälern früherer Epochen, von prächtigen Kirchen, mächtigen Klöstern und herrlichen Fachwerkensembles. Spektakuläre archäologische Funde zeugen von der Besiedelung in frühgeschichtlicher Zeit. Vier Unesco-Welterbestätten spannen einen kulturgeschichtlichen Bogen vom malerischen Fachwerkensemble Quedlinburgs bis zu den schnörkellosen, vor 90 Jahren noch revolutionären Bauhausstätten in Dessau. Zum Unesco-Welterbe gehören seit 1997 auch die Gedenkstätten der Lutherstadt Eisleben. Der Ort, in dem der Reformator 1483 geboren wurde, wo er seine letzte Predigt hielt und 1546 starb, rückt dieses Jahr anlässlich des Jubiläums „500 Jahre Reformation” besonders in den Blickpunkt – gemeinsam mit vielen anderen authentischen Schauplätzen im „Ursprungsland der Reformation“ (siehe S. 51ff.). In der Lutherstadt Mansfeld verbrachte er seine Kindheit. In Wittenberg lehrte und lebte der Theologieprofessor und veröffentlichte am 31. Oktober 1517 seine 95 berühmten Thesen. Ein Erlebnis für die ganze Familie verspricht das 360-Grad-Panorama „Luther 1517“ des Künstlers Yadegar Asisi, ein 15 Meter hohes und 75 Meter langes Rundbild inmitten der Altstadt von Wittenberg. Das Lutherhaus, das ehemalige Wohnhaus Martin Luthers und seiner Frau Katharina von Bora, beherbergt das größte reformationsgeschichtliche Museum der Welt: Hier findet vom 13. Mai bis 5. November 2017 die Nationale Sonderausstellung „Luther! 95 Schätze – 95 Menschen“ statt. Reisende auf Luthers Spuren stoßen in Sachsen-Anhalt auf zahlreiche weitere Kirchen, Häuser und legendenumrankte Plätze, die mit dem Reformator in Verbindung stehen. Glanzvolle Zeitreisen ins Mittelalter Der Zauber der Romanik und der Geist der Reformation mit ihren authentischen Stätten umwehen eine Reise durch Sachsen-Anhalt, das Kernland deutscher Geschichte Die Ausstellung in Luthers Elternhaus trägt den Titel „Ich bin ein Mansfeldisch Kind“ und erzählt vom Alltag der Familie Luther Rendezvous mit der Romanik Dorfkirchen und Dome, Klöster, Burgen und beeindruckende Stadtanlagen stehen im Mittelpunkt der Straße der Romanik (siehe S. 58), die auf einer Strecke von etwa 1.000 Kilometern durch 65 Orte die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Sachsen-Anhalts verknüpft. Zwischen Zeitz im Süden und Arendsee im Norden fädelt die attraktive Route, die 2018 ihr 25-jähriges Jubiläum feiert, 80 romanische Bauwerke. Unterwegs erfährt der Reisende viel vom Wirken der Kirche und des früheren Adels ebenso wie vom Leben des einfachen Volkes. Am Schnittpunkt der touristischen Straße, die sich in Form einer Acht in einer Süd- und einer Nordroute durchs Land zieht, liegt Magdeburg. Sehenswert ist der historische Stadtkern mit einigen geschichtsträchtigen Bauwerken. Neben dem berühmten Dom mit der Grablege Ottos des Großen gehört in der Landeshauptstadt das Kloster Unser Lieben Frauen zum Besichtigungsprogramm. Ein Highlight sind die Magdeburger Domfestspiele (17.-21.5.2017) mit einem bunten Kultur-Stilmix. Im Sommer verwandelt sich der Domplatz in eine Open-Air-Bühne für das Musical „West Side Story“ (16.6.-9.7.2017). Aus Anlass des 250. Todestages des Barockkomponisten Georg Philipp Telemann wartet auf Kulturfreunde während der „Telemania 2017“ von März bis Ende Juni ein Feuerwerk musikalischer Leckerbissen (siehe S. 64ff.). Magdeburg gehört zu den historischen Orten, die ihre Schätze und architektonischen Kunstwerke in einer gemeinsamen Tourismuskooperation „Stadtsprung“ bewerben. Sieben sind es insgesamt, außer der Landeshauptstadt noch Naumburg, Dessau, Quedlinburg, Halle an der Saale, Wernigerode und Halberstadt. Ein gotisches Meisterwerk In der 1.200 Jahre alten Bischofsstadt Halberstadt steht der Dom St. Stephanus und St. Sixtus im Mittelpunkt des Besucherinteresses. Das Bauwerk gilt als eine der schönsten gotischen Kirchen Deutschlands. Der Domschatz im Kreuzgang zählt mit mehr als 650 Kunstwerken, darunter prächtige liturgische Gewänder, feingegossene Bronzearbeiten, Goldschmiedewerke, Skulpturen und Altarbilder, zu den umfangreichsten mittelalterlichen Kirchenschätzen weltweit. Etwa 300 Schatzstücke sind in der neuen Dauerausstellung in den historischen Räumen der Domklausur zu erleben. Höhepunkt des Rundgangs ist die mit kostbaren Goldschmiede- und Elfenbeinarbeiten, aufwändigen Intarsien und Bergkristallschnittkunst gefüllte Schatzkammer. Ebenfalls sehenswert ist die romanische Liebfrauenkirche. Die viertürmige Basilika ist das älteste Bauwerk auf dem Domplatz. Ein einzigartiges Klangerlebnis lässt viele Besucher in die Kirche des Buchardiklosters strömen: Das Orgel-Kunst-Projekt von John Cage soll 639 Jahre lang aufgeführt werden. IMG – Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Tel. +49-391-5689980 www.sachsen-anhalt-tourismus.de 30 Sachsen-Anhalt

Eine kulinarische Spezialität sind die Halberstädter Würstchen. Durch eine besondere „Kaminräucherung“ mit Buchenholzfeuer und eine Reifezeit von 24-36 Stunden erhalten die ältesten Dosenwürstchen der Welt (seit 1896) ihren ganz eigenen, rauchigen Geschmack. Romanische Kostbarkeiten gibt es in der Umgebung Halberstadts zu entdecken. Zum Beispiel die Kirche des 1084 gegründeten und bis heute bestehenden Benediktinerklosters im acht Kilometer entfernten Huysburg. Die 1121 geweihte dreischiffige Basilika ist ein interessantes Zeugnis niedersächsischer Baukunst zwischen Früh- und Hochromanik. Der Huy ist übrigens ein etwa 20 Kilometer langer Höhenzug mit alten Buchenwäldern, seltener Pflanzenvielfalt und einer echten Räuberhöhle. Eine der ältesten und besterhaltenen Wasserburgen Deutschlands ist die Westerburg zwischen Dedeleben und Rohrsheim. Im Sommer dient die Anlage, zu der auch ein Schlosspark, Burgscheune, ein Taubenturm mit Brautzimmer und ein Burggraben gehören, als außergewöhnliche Kulisse für Theateraufführen, Mittelalterfeste und Rittermahle. Ein reizvolles Ziel für Fachwerk- Romantiker ist das Städtchen Osterwieck am Nordrand des Harzes. Das fast vollständig geschlossene Innenstadtensemble präsentiert eine bunte Stilvielfalt aus Gotik, Renaissance Der Magdeburger Dom ist der erste gotische Kathedralbau auf deutschem Boden und Grablege Otto des Großen, dem Gründer des Heiligen Römischen Reiches und Barock. Wertvolle Kleinode wie eine Erztaufe (Taufbecken) und einen 500 Jahre alten Altar birgt die Stephanikirche. Glanzlicht sakraler Architektur Südlich von Halberstadt ist der Domschatz in Quedlinburg ein weiteres Pflichtziel für Reisende in Sachen Romanik. Die Stadt gehört seit 1994 zu den Unesco- Weltkulturerbestätten. Grund dafür sind die 2.069 Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten, die sich in der malerischen Altstadt aneinander schmiegen. Verwinkelte Kopfsteinpflastergassen führen hinauf auf den Burgberg mit der romanischen Stiftskirche St. Servatius, die vor allem wegen des beeindruckenden Domschatzes die Besucher magnetisch anzieht. Hier oben begann vor mehr als 1.000 Jahren deutsche Geschichte mit dem ersten deutschen König, Heinrich I.. Ebenfalls einen Besuch abstatten sollte man dem Dom von Merseburg. Die Grabstätte zahlreicher gekrönter Häupter ist eine Fundgrube für Freunde sakraler Architektur, denn die Innenausstattung des Doms berührt nahezu alle Epochen. Ein weiterer Höhepunkt für Kulturreisende ist der Besuch des Doms in Naumburg. Der verdankt seine Berühmtheit zu einem großen Teil der „schönsten Frau des Mittelalters“. Die „schöne Uta“ blickt, lebensgroß und aus Kalkstein gehauen, seit über 750 Jahren mit kühler Miene vom Westchor herab. Sie wird umrahmt von den Figuren der zwölf Stifte. Ein Meisterwerk der Natur bildet das Gartenreich Dessau-Wörlitz, das ebenfalls zu den Welterbestätten in Sachsen-Anhalt gehört. Auenwälder, Flüsse und ausgedehnte Wiesen, Parkanlagen, Alleen und natürlich in die Umgebung eingebettete Schlösser prägen das Bild der Landschaft. Komplettiert werden die Unesco-Weltkulturerbestätten vom Bauhaus mit den Meisterhäusern in Dessau. 1925/26 wurde das funktionale Bauhaus nach Entwürfen des Architekten Walter Gropius errichtet. Allmählich VIDEO Im eindrucksvollen gotischen Dom St. Stephanus in Halberstadt ist der einzigartige Domschatz mit spätantiken und mittelalterlichen Kostbarkeiten zu besichtigen wirft das Bauhaus-Gründungsjubiläum 2019 seine Schatten voraus: 2017 stehen sämtliche Bauhaus-Aktivitäten unter dem Motto „Substanz”. Deutlich gemacht in der Ausstellung „Handwerk wird modern. Vom Herstellen am Bauhaus“ (13.4.2017- 7.1.2018). Radeltour auf Luthers Spuren Aktivurlauber können die Kulturlandschaft auf 18 überregionalen Radwanderwegen vom Fahrradsattel aus erobern. Auf dem neuen Elbe-Havel-Radweg rollen Radler künftig ab Magdeburg ohne Umwege bis nach Berlin. Kulturelle Vielfalt erwartet Radwanderer auf dem neuen Radweg „Deutsche Einheit“, der die ehemalige Hauptstadt Bonn in Nordrhein-Westfalen mit der neuen Hauptstadt Berlin verbindet. Wer lieber zu Fuß auf Entdeckungsreise geht, hat die Wahl zwischen zahlreichen attraktiven Wegen, wie dem Harzer-Hexen-Stieg, dem 68 Kilometer langen Selketal-Stieg oder dem Lutherweg zwischen den drei Lutherstädten Eisleben, Mansfeld und Wittenberg – im Jahr des Reformationsjubiläums sicherlich gut besuchte, authentische Orte. IHR TOR ZUM HARZ UND SEINE REIZVOLLE UMGEBUNG Gehen Sie auf Entdeckungsreise auf der Straße der Romanik! Erleben Sie einzigartige Bauwerke und spannende Geschichte - eine unvergleichliche Begegnung mit Pracht & Mythos des Mittelalters. Reiseangebote und Informationen unter: Tel +49 3941 551815 halberstadt-info@halberstadt.de Sachsen-Anhalt 31

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