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Ferienmagazin Deutschland 2014

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Thüringer Tourismus

Thüringer Tourismus GmbH Willy-Brandt-Platz 1 99084 Erfurt Tel. 0049-361-37 42 0 www.thueringen-tourismus.de Erfurt Ihre Bewunderer immer im Blick haben Goethe und Schiller von ihrem Denkmal vor dem Deutschen Nationaltheater am Theaterplatz in Weimar Große Geister – kluge Köpfe In Thüringen, wo sich früher Dichter, Denker und Musiker inspirieren ließen, genießen heute Urlauber das Flair reizender Städte und atemberaubende Naturerlebnisse sowie herzhafte Klassiker der deutschen Küche Wer sich der Heimat der Dichter und Denker von Süden nähert, der spürt gleich, warum alle Welt vom „grünen Herzen“ Deutschlands spricht, wenn von Thüringen die Rede ist. Denn wer die Stätten deutscher Dichtkunst besuchen will, der kommt am Thüringer Wald nicht vorbei. Quer über den Kamm des Waldes im Südwesten Thüringens verläuft der berühmte Rennsteig, ein Paradies für Wanderer und Aktivurlauber. Von der Werra bis zur Saale führt Thüringens schönster Wanderweg insgesamt 168 Kilometer weit durch eine zauberhafte Landschaft, die der Wanderer vom Großen Beerberg und vom Großen Inselsberg am besten überblicken kann. Am nordwestlichen Rand des Thüringer Waldes ragt die Wartburg hoch über das grüne Laub empor. Die berühmteste und wichtigste Burg Deutschlands hat eine ganz besondere Ausstrahlung. Hier übersetzte der Reformator Martin Luther als „Junker Jörg“ innerhalb von nur zehn Wochen das Neue Testament ins Deutsche, hier lebte die ungarische Königstochter und Thüringer Landgräfin Elisabeth. Heute zeigt das Wartburg-Museum europäische Kunstschätze wie beispielsweise weltberühmte Werke von Cranach. Und im prächtigen, stimmungsvollen Festsaal des romantischen Palas wird jährlich als kultureller Höhepunkt die Wagner-Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg“ am Originalschauplatz aufgeführt. Von der Burgmauer schweift der Blick über die Dächer von Eisenach. Dort beherbergte die Familie Cotta den späteren Reformator Martin Luther von 1498-1501 im heutigen „Lutherhaus“, das eine kleine Gedenkstätte beherbergt. Bis zum Reformationsjahr 2017, wenn sich der Tag der Reformation zum 500. Mal jährt, wird das Lutherhaus saniert, deshalb bleibt es 2014 geschlossen. Bis Ende 2014 soll auch der Lutherweg fertig sein, der auf einer Länge von 900 Kilometern die Lutherstätten durch ganz Thüringen verbindet. Möbel und andere Gegenstände aus der Zeit um 1700 zeigt das über 400 Jahre alte „Bachhaus“, das an Johann-Sebastian Bach erinnert. 6.000 Bände umfasst die zweitgrößte Richard-Wagner-Bibliothek – nach Bayreuth – in der Reuter-Villa. Ein wichtiges Kapitel Industriegeschichte, die lange Tradi tion des Autobaus in der Lutherstadt, dokumentiert das Fahrzeug- und Technikmuseum „Automobile Welt“. Yoga hoch über dem Urwald Ohne Automobil, dafür zu Fuß, per Fahrrad oder hoch zu Ross am besten entdecken lässt sich der Nationalpark Hainich. Seit 2011 ist dieser Urwald mitten in Deutschland Teil der Welterbestätte „Buchenwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands“ (siehe S. 50ff.). Auf dem Baumkronenpfad spazieren die Besucher in 44 Meter Höhe durch die Wipfel, studieren Buntspechte und Waldlaubsänger aus nächster Bescheidene Verhältnisse: Hier in der Lutherstube auf der Wartburg hielt sich der Reformator verborgen Nähe und genießen herrliche Ausblicke – einen Hauch von Nervenkitzel inklusive. Seit Juni 2013 können Gäste mit einem ausgebildeten Yogalehrer am frühen Morgen in schwindelerregender Höhe zwischen den Baumwipfeln Körper, Geist und Seele in Einklang bringen. Der Hainich begrenzt im Westen das Thüringer Becken, in dessen schattigen Wäldern einige reizvolle Städte gebettet sind. Zum Beispiel Gotha, wo Schloss Friedenstein mit prachtvoll ausgestatteten Wohn- und Repräsentationsräumen den Besuch lohnt. Ein musikalischer Genuss ist auf dem Schloss das Ekhof-Festival (27.6.-30.8.2014). Im Ekhof- Theater kann noch die originale Bühnentechnik aus dem 17. Jahrhundert bestaunt werden. Schöne Patrizierhäuser aus der Renaissance- und aus der Barockzeit schmücken die Altstadt von Mühlhausen. Einblicke in das einstige jüdische Leben der Stadt bietet ein spezieller Stadtrundgang und der Besuch der Mühlhauser Synagoge. Im nördlich gelegenen Sondershausen ist das aus der Renaissancezeit stammende und später barockisierte Schloss mit seinen riesigen Sälen und einer hochkarätigen Musikinstrumentensammlung der Besuchermagnet. Hier finden jeden Sommer die Thüringer Schlossfestspiele (27.6.-19.7.2014) statt. Nicht weit entfernt liegt Nordhausen, das „Tor zum Harz“, ein stilles Fachwerkstädtchen mit verwinkelten Gassen und verschwiegenen Wegen. Die Mahn- und Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Mittelbau-Dora hält die Erinnerung an die Schrecken der NS-Zeit lebendig. Rendezvous mit einer Schönheit Erfurt, die mehr als 1250 Jahre alte Landeshauptstadt Thüringens, darf sich zu den schönsten Städten Deutschlands zählen. Dafür genügt ein Rundblick auf dem Domberg, dem Zentrum des mittelalterlichen Stadtkerns. Die Silhouette von Mariendom und St. Severi mit ihren spitzen Türmen und Türmchen prägt das Bild der Stadt. Die 70 Stufen hinauf zum Domberg verwandeln sich bei den jährlichen Domfestspielen im Sommer in eine stimmungsvolle Open-Air-Bühne – dieses Jahr steht „Jedermann - die Rockoper“ auf dem Programm (17.-27.7.2014, siehe S. 55ff.). Ihren zahlreichen Sakralbauten – einst barg der Ort drei Dutzend Kirchen, Kapellen sowie 15 Klöster und Stifte – verdankt die Stadt auch ihren Beinamen „thüringisches Rom“. Italienisches Lebensgefühl kommt heute noch auf – in lauen Sommerabenden an den 30 Thüringen

Baumodelle, Kunstwerke und Handschriften dokumentieren in der Alten Synagoge Erfurt jüdisches Leben des Mittelalters lauschigen Ufern der Gera oder beim Spaziergang über die Krämerbrücke. Rund um diese einzigartige, von Fachwerkhäusern gesäumte Brücke lassen Minnesänger und Gaukler beim „Krämerbrückenfest“ im Juni (13.-15.6.2014) das Mittelalter lebendig werden. Zu jeder Jahreszeit ein Genuss und jede Versuchung wert ist die herzhafte Thüringer Rostbratwurst – traditionell im Ganzen und im Brötchen. In Holzhausen hat man dem knackigen Stück sogar ein eigenes Museum gewidmet. Der würzige, rauchige Duft ist beim Stadtbummel durch Erfurt an jeder Ecke gegenwärtig. Dagegen hilft nur ein Mittel: Reinbeißen! Gleiches gilt für die zweite Thüringer Spezialität, die Klöße, für die es an die 300 Rezepte geben soll. Bleibende Eindrücke hinterlässt der Besuch der Alten Synagoge vor allem wegen des „Erfurter Schatzes“, der dort ausgestellt ist. Der 1998 bei Grabungsarbeiten wieder zutage geförderte Schatz umfasst 3.142 französische Silbermünzen, 14 Silberbarren und über 600 Goldschmiedearbeiten aus denen ein jüdischer Hochzeitsring aus purem Gold – frühes 14. Jahrhundert – herausragt. Erfurt ist auch eine Stadt der Parks und Gärten. Der 90 Hektar große egapark im Süden der Stadt gilt als bedeutendstes Gartendenkmal der 1960er Jahre in Deutschland. Highlights sind das größte ornamental bepflanzte Blumenbeet Europas, der Rosengarten, der Japanische Fels- und Wassergarten, die tropischen Pflanzenschauhäuser mit dem Schmetterlingshaus und der Skulpturengarten mit Plastiken namhafter Künstler. Die his- torische Cyriaksburg mit dem Deutschen Gartenbaumuseum komplettiert die Sehenswürdigkeiten im egapark. Zu Besuch bei den Dichtern Ohne Besuch von Weimar, der Stadt der deutschen Klassik, bliebe eine Thüringen- Reise unvollendet. Goethe und Schiller, Wieland und Herder – in Weimar ist die deutsche Dichtkunst beheimatet. Jede Ecke atmet Literaturgeschichte, in jeder Gasse wandelt der Besucher auf den Spuren der Genies, die Weimar einst zum geistigen Zentrum des Landes machten. Nicht zu vergessen die berühmten Frauen wie Herzogin Anna Amalia und Großherzogin Maria Pawlowna, die die klassische Epoche mit geprägt haben. Die Wohnhäuser und Wirkungsstätten von Goethe und Schiller oder die Anna-Amalia-Bibliothek mit dem weltberühmten Rokokosaal gehören für jeden Besucher zum Pflichtprogramm, ebenso wie das Deutsche Nationaltheater, das etwas außerhalb gelegene Schloss Belvedere und das Bauhaus-Museum. 1919 nahm die wichtigste Kunstschule des frühen 20. Jahrhunderts hier in Weimar ihren Betrieb auf. Seit 1996 sind die Bauhaus-Stätten Unesco-Welterbe, zwei Jahre später folgten dreizehn weitere einzigartige Sehenswürdigkeiten, die das „Welterbe Klassisches Weimar“ bilden (siehe S. 50ff.). Im Juli und August lockt der „Weimarer Sommer“, mit einem bunten Reigen aus Ausstellungen, Sommertheater und Open- Air-Konzerten. Spannende Kontraste erwarten den Reisenden südöstlich von Weimar mit den Dornburger Schlössern. Umgeben von Barockgärten, Weinbergen und einem englischen Landschaftsgarten thronen die drei kleinen Schlösser mit herrlichem Ausblick hoch über dem Saale-Tal. Flussabwärts liegt Jena. In der Stadt des Wissens und der Wissenschaften verkehrten einst Goethe, Schiller und Brentano. Zu Weltruhm gelangte die Stadt jedoch durch die Entwicklung optischer Instrumente. Darüber informiert heute das unbedingt sehens- und erlebenswerte Optik-Museum. Literaturfans zieht es zu Schillers Gartenhaus, in dem der „Wallenstein“ entstand. In Rudolstadt, wo Friedrich Schiller 1788 zum ersten Mal dem zehn Jahre älteren Goethe begegnet sein soll – dokumentiert im Museum im Schillerhaus –, ist das Barockschloss Heidecksburg mit seinen vielfältigen Sammlungen. Ein Naturphänomen und -erlebnis sind die wenige Kilometer weiter südlich gelegenen Saalfelder Feengrotten. Die laut Guinnessbuch der Rekorde „farbenreichsten Schaugrotten der Welt“ feiern 2014 den 100. Jahrestag der Wiedereröffnung als Schaubergwerk. Das Deutsche Spielzeugmuseum in Sonneberg, südlich von Lauscha, der Wiege der Glasbläserkunst, dokumentiert mit rund 100.000 Sammlerstücken die Geschichte des Spielzeugs vom Altertum bis heute. Auf dem Radfernweg „Thüringer Städtekette“ lassen sich die Städte und Landschaften der Region sportlich vom Fahrradsattel aus erkunden. Die 225 Kilometer lange Strecke führt einmal quer durchs Land. www.unesco.thueringen-entdecken.de Ausgezeichnete Vielfalt: Welterbeland Thüringen 2014. Kultur und Natur – UNESCO-prämiert und ganz nah. Schauen Sie doch mal rein! 31

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