Europareise mit Gütesiegel Rheinradweg von den Alpen bis zur Nordsee Den Lenker in der Hand, den Fluss im Blick: Von den Alpen bis zur Nordsee führt der Rheinradweg quer durch Europa. Unterwegs entdecken Radwanderer Kulturhighlights aller Art, tauchen in die europäische Geschichte ein und genießen regionale Spezialitäten. Die Qualität der Strecke bestätigt ein neues Zertifikat der European Cyclists‘ Federation: Der Rheinradweg ist der erste europäische Fernradweg, der dieses Gütesiegel erhalten hat. So weisen mittlerweile in allen beteiligten Ländern einheitliche Schilder mit dem Signet der EuroVelo 15 den Weg. Vom Alpenpanorama bis zum Meerblick: Auf einer Tour über den Rheinradweg erschließt sich Europas landschaftliche Vielfalt. Hier erheben sich die steilen Ufer des Mittelrheintals, dort öffnet sich die Weite des Niederrheins; am Horizont schimmern die Vogesen und der Schwarzwald oder trifft der holländische Himmel auf die flache Landschaft. Eingebettet in diese Landschaften bittet Europas Kulturgeschichte zur Entdeckungstour. Nicht weniger als neun Unesco-Welterbestätten säumen die Strecke – vom Kölner Dom bis zu den Windmühlen bei Kinderdijk, 30 Rheinradweg von der Festungsanlage Neuf-Brisach bis zur Loreley. Römer und Ritter, Könige und Kirchenfürsten haben am Rhein ihre Spuren hinterlassen. In vielen Städten wird die wechselvolle Vergangenheit lebendig. Ob Basel oder Breisach, Boppard oder Bonn – überall am Rhein wurde Geschichte geschrieben. Und immer wieder taucht das verbindende Element am Rhein auf: Im französischen Colmar sind preußische Bauten zu bestaunen, napoleonische Architektur prägt deutsche Herrensitze, holländische Einflüsse blühen in den Klever Gartenanlagen, eine Burg der Hohenzollern thront im niederländischen `s- Heerenberg – und in Straßburg tagt das EU- Parlament. Alles in Reichweite des Rheins; der Fluss als großer Europäer. Burg Katz Radwandern macht hungrig. Wie wäre es mit einem Elsässer Flammkuchen Ob eine deftige Winzermahlzeit, typische Schweizer Rösti oder frischer Fisch aus der Nordsee: Die Restaurants an der Strecke servieren regionale Köstlichkeiten für jeden Geschmack. Lust auf quirliges Nachtleben Metropolen wie Straßburg, Köln, Düsseldorf oder Rotterdam bitten zum Ausgehen. Wer lieber einen Ausflug ins Grüne unternimmt, kommt im Naturschutzgebiet bei Lampertheim auf seine Kosten. Oder in „De Gelderse Poort“ im niederländisch-deutschen Grenzgebiet – dort begegnen Radwanderer frei lebenden Wildpferden und Galloway-Rindern. Die eindrucksvolle Urgewalt der Natur wird beim Rheinfall von Schaffhausen deutlich. Von den Alpen bis zur Nordsee – der Rheinradweg lädt zur Europatour ein… Rheinradweg Alle Informationen zum Rheinradweg beinhaltet die erste internationale Webseite, die für den gesamten Rheinradweg gilt: www.rheinradweg.eu. Emmerich Riesling und Radrennen, Stadtbummel und Streifzug durch die Natur: Unter dem Titel „Rheinradsommer“ werden 2015 zum dritten Mal mehr als 40 Open-Air-Veranstaltungen am Rhein zusammengefasst, die für Radfahrer interessant sind. Es handelt sich dabei unter anderem um Stadtfeste, kulinarische Feierlichkeiten, Radwandertage und Kulturevents zwischen der Quelle und der Mündung des Rheins. Der internationale Rheinradsommer verläuft von Mai bis September. Das Projekt „Demarrage“ wird von der Europäischen Union mit EFRE- Mitteln im Rahmen des Nordwesteuropa INTERREG IV B Programms kofinanziert. Lead-Partner des Projekts ist die Euregio Rhein-Waal.
Thüringer Tourismus GmbH Willy-Brandt-Platz 1 99084 Erfurt Tel. 0049-361-37 42 0 www.thueringen-tourismus.de Erfurt Im Rokokosaal der Herzogin Anna Amalia Bibliothek von Weimar wird die Erinnerung an die Goldene Epoche Weimars bewahrt Cranach-Kunst und Baumwipfel-Yoga Im Mittelpunkt einer Reise durch Thüringen stehen die Wirkungsstätten berühmter Dichter und Denker. Dieses Jahr lenkt der 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren den Blick auf die Kunst der Reformationszeit Deshalb beginnen wir unsere Thüringen-Reise in Weimar, der Heimat deutscher Dichtkunst. In der Stadt der deutschen Klassik, die als „Welterbe Klassisches Weimar“ in der Unesco-Weltkulturerbe-Liste geführt wird, hat Lucas Cranach der Jüngere, Sohn von Lucas Cranach dem Älteren (siehe S. 50) eines der großartigsten Werke der Reformationszeit hinterlassen. Der Dreiflügelaltar in der Stadtkirche St. Peter und Paul gehört zu den wichtigsten bildlichen Darstellungen der Thüringer Reformationsgeschichte. Der Altar wurde 1557 als Hauptaltar in der Kirche aufgestellt. Im Stadtschloss und im Schiller-Museum stellt die Klassik Stiftung Weimar in einer Sonderausstellung (3.4.- 14.6.2015) Arbeiten beider Cranachs in den Mittelpunkt. Zahlreiche Werke sind in der Cranach-Galerie im Schlossmuseum zu besichtigen – darunter berühmte Gemälde wie die Ehepaarbildnisse von Martin Luther und seiner Frau Katharina von Bora. Ein Hingucker ist auch die Renaissance-Fassade des Cranach-Wohnhauses am Markt. Von dort ist es nicht weit zu den Wohnhäusern von Goethe und Schiller (das nach längerem Umbau wieder zu besichtigen ist), zum Deutschen Nationaltheater und zur Anna-Amalia-Bibliothek. Luther-Porträts auf der Wartburg Ein weiteres Ziel auf den Spuren Cranachs ist Gotha. Über dem Häusermeer erhebt sich Schloss Friedenstein mit dem barocken Ekhof-Theater, im Sommer Schauplatz des Ekhof-Festivals (3.7.-29.8.2015). Im neu eröffneten Herzoglichen Museum im Schloss ist die Ausstellung „Cranach im Dienst von Hof und Reformation“ zu sehen (29.3.-19.7.2015), die vor allem das Wirken von Vater Cranach veranschaulicht. Hoch über Eisenach thront die Wartburg, Unesco-Weltkulturerbe und Deutschlands berühmteste Burg. Hier übersetzte der Reformator Luther das Neue Testament ins Deutsche. Verschiedene grafische und gemalte Porträts Luthers stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Die Lutherporträts der Cranach-Werkstatt“, die auf der Wartburg zu sehen ist (2.4.-19.7.2015). Noch ein wenig gedulden müssen sich Besucher, die einen Blick ins Lutherhaus werfen wollen. Für das Reformationsjahr 2017, wenn sich der Tag der Reformation zum 500. Mal jährt, wird das Haus saniert. Deshalb bleibt es bis Sommer 2015 geschlossen. Kulturgenuss und Gartenkunst Zwar spielten die Cranachs dort keine Rolle, dennoch ist Erfurt ein Muss auf einer Thüringen-Reise. Der Domberg im Zentrum mit der malerischen Silhouette von Mariendom und St.-Severi-Kirche ist ein Grund dafür, warum die Landeshauptstadt zu den schönsten Städten Deutschlands zählt. Die jährlichen Domstufenfestspiele (9.-26.7.2015, siehe S. 64ff.) sind ebenso ein Besuchermagnet wie das Krämerbrückenfest (19.- 21.6.2015), Thüringens größtes Altstadtfest. Ein Highlight im Veranstaltungskalender ist der 3. Internationale Bach-Liszt-Orgelwettbewerb (28.9.-11.10.2015) im Dom sowie in der Prediger- und in der Cruciskirche. Erfurt ist auch die Stadt der Parks und Gärten. Herausragend ist der 90 Hektar große egapark (siehe S. 51) mit der Cyriaksburg und dem Deutschen Gartenbaumuseum; er gilt als bedeutendstes Gartendenkmal der 1960er Jahre in Deutschland. Besonders lohnend ist für Naturliebhaber und Gartenfreunde dieses Jahr eine Reise ins Fachwerkstädtchen Schmalkalden. Dort findet die dritte Thüringer Landesgartenschau (25.4.-4.10.2015, siehe S. 51) statt. Verschiedene über den Ort verteilte Areale laden den Besucher zu einer „GartenZeitReise“ ein. Auch andere kleinere Städte Thüringens haben einiges zu bieten. Zum Beispiel Arnstadt mit seinen Bach-Gedenkstätten und der ersten Weizenbierbrauerei Deutschlands oder Altenburg, wo einst das Skatspiel erfunden worden ist. Patrizierhäuser aus der Renaissance- und aus der Barockzeit schmücken die Altstadt von Sondershausen, in dessen Schloss die Thüringer Schlossfestspiele (26.6.- 18.7.2015) stattfinden. Von dort ist es nicht weit bis zum „Tor zum Harz“, wie Nordhausen mit seinen idyllischen Gassen und Fachwerkhäusern genannt wird. Im Sommer findet hier das Nordhäuser Rolandsfest (12.-14.6.15) statt, das größte Volksfest der Region. Entdeckungen auf dem Lutherweg Naturliebhaber kommen in Thüringen vielerorts auf ihre Kosten. Im Thüringer Wald ist der berühmte Rennsteig, der 168 Kilometer lange Kammweg von der Werra bis zur Saale, ein kleines Paradies für Wanderer und Aktivurlauber. Mehr als 1.000 Kilometer weit windet sich der kürzlich fertiggestellte Lutherweg (siehe S. 54) durch ganz Thüringen. Er verbindet 21 Orte, die mit Luthers Wirken und der Reformation unmittelbar in Verbindung stehen. Bis 40 Meter über der Erde ist man den Baumkronen, Wipfelbewohnern und dem Einklang von Körper, Geist und Seele ganz nah Ebenfalls zu Welterbestatus brachte es 2011 der Nationalpark Hainich. Dieser Urwald mitten in Deutschland ist Teil des Weltnaturerbes „Buchwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands“. Ein Besuchermagnet des Hainich ist der Baumkronenpfad. Auf dem spaziert man in 44 Meter Höhe durch die Wipfel, studiert Waldlaufsänger und Buntspechte – oder meditiert. Mit einem Yogalehrer können die Gäste frühmorgens zwischen den Baumkronen Körper, Geist und Seele in Einklang bringen. Thüringen 31
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