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Ferienmagazin Deutschland 2015

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Reformation. Im

Reformation. Im Mittelpunkt steht Franz von Sickingen, der mit einer Vielzahl an Fehden als einer der ersten Ritter die Bühne der Politik betrat. Er förderte die Humanisten und neuen religiösen Ideen, weshalb er bis heute im Gedächtnis seiner Heimat verankert blieb. In der Bundeskunsthalle Bonn hält der Renaissance-Künstler Michelangelo Einzug. Seine Wirkung auf die heutige Kunst in Europa wird hier genauer unter die Lupe genommen. In der Ausstellung „Der Göttliche – Hommage an Michelangelo“ (6.2.-25.5.2015) stehen also nicht eigene Werke des Florentiners im Mittelpunkt, sondern herausragende Skulpturen, Gemälde, Drucke und Zeichnungen von Künstlern wie Raffael, Rubens, Rodin und vielen anderen, die sich mit Michelangelos Werken auseinander setzten. Auch mit einem der bekanntesten Ausnahmedesigner des 20. und 21. Jahrhunderts befasst sich die Bundeskunsthalle: „Karl Lagerfeld. Modemethode“ (27.3.-13.9.2015) erzählt ein Kapitel Modegeschichte und erläutert Lagerfelds Prinzip der Modemethode. Die Stiftung für Kunst und Kultur Bonn sorgt für exotische Werke an Rhein und Ruhr. Acht Museen präsentieren in einer einmaligen Zusammenarbeit zeitgleich zeitgenössische Kunst aus China. Ziel der Ausstellung China 8 (15.5.-13.9.2015) ist es unter anderem, Konflikte und Situationen in der Volksrepublik abzubilden, die von Künstlern viel deutlicher und härter reflektiert werden als von Außenstehenden. Außerdem werden alle Kunstgattungen, von Skulpturen über Tuschemalerei bis hin zu Video und Film berücksichtigt. Das Ruhrmuseum thematisiert in Essen die Geschichte des Ruhrgebiets: „Werdendes Ruhrgebiet“ (27.3.-23.8.2015) beleuchtet die Zeitspanne von Spätantike bis Frühmittelalter an Rhein und Ruhr. „Brueghel“ ist der schlichte Titel einer Ausstellung über die flämische Malerdynastie in Paderborn (21.2.- 21.6.2015), bei der über 100 Gemälde, Zeichnung und Druckgraphien einen Überblick über das Schaffen von vier Generationen der berühmten Künstlerfamilie geben. Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen widmet sich in ihrer Ausstellung „Malerei als Poesie“ (13.6.-27.9.2015) dem Werk von Joan Miro und vor allem seinem Verhältnis zur Literatur und seiner Freundschaft zu Literaten wie Ernest Hemingway. Außenansicht Städel Museum, Frankfurt Schloss Hartenfels, Torgau In Sachsen-Anhalt werden „1.000 Jahre Merseburger Dom“ gefeiert (10.8.-9.11.2015). Der Dom, eine der bedeutendsten Kathedralen Deutschlands, galt als Lieblingsort des Kaiserpaars Heinrich II. und Kunigunde. Mit der Grundsteinlegung unter Heinrich II. 1015 beginnend, erzählt die Ausstellung anhand historischer Artefakte die Entwicklung der Stadt. Zu einem außergewöhnlichen Blick in die Vergangenheit lädt das Panometer in Dresden. „Dresden 1945 – Tragik und Hoffnung einer europäischen Stadt“ heißt das neue Projekt von Yadegar Asisi. Das monumentale Rundpanorama zeigt bis zum 31. Mai 2015 die Stadt nach den Bombenangriffen vom 13./14. Februar 1945. Von der 15 Meter hohen Besucherplattform soll der Betrachter quasi vom Rathausturm auf die Trümmerlandschaft schauen. Im Albertinum stellt die Ausstellung „Dahl und Friedrich. Romantische Landschaften“ zwei große Landschaftsmaler aus der Zeit der Romantik in einen spannenden Dialog. Gemeinsam mit dem Nationalmuseum Oslo, wo die umfangreichste Sammlung von Johan Christian Dahl zu Hause ist, werden Gemälde als auch Zeichnungen aus nationalem und internationalem Bestand präsentiert. Dresden beherbergt die größte Sammlung von Caspar David Friedrich. Schloss Hartenfels in Torgau präsentiert die 1. Nationale Sonderausstellung zum 500. Reformationsjubiläum (2.5.-31.10.2015). Unter dem Titel „Luther und die Fürsten. Selbstdarstellung und Selbstverständnis des Herrschers im Zeitalter der Reformation“ wird die politische Geschichte der Reformation von 1515 bis 1591, dem Jahr des Torgauer Bündnisses, anhand von Gemälden und Dokumenten sowie anderen zeitgenössischen Exponaten aus verschiedenen Blickwinkeln dargestellt. Unter dem Titel „Madonna – Frau, Mutter, Kultfigur“ zeigt das Niedersächsische Landesmuseum in Hannover im Zuge des Reformationsjahres die Darstellung der Mutter Gottes. Die Verehrung, Funktion und die vielseitigen Erscheinungsformen der Maria werden von den Anfängen in der Antike über die Malerei bis hin zur heutigen Popikone porträtiert (16.10.2015-14.2.2016). Die Kunsthalle in Bremen widmet Emile Bernard eine Sonderausstellung vom 7. Februar bis 31. März. Unter dem Titel „Am Puls der Moderne“ präsentiert die Kunsthalle Bremen die erste große Retrospektive des französischen Künstlers, die auch sein kaum bekanntes Spätwerk einbezieht. Gezeigt werden hochrangige Leihgaben aus dem Musée d‘Orsay und internationalen Sammlungen sowie aus dem Besitz der Nachfahren Bernards. In Hamburg feiern die Deichtorhallen in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen mit zwei bemerkenswerten Ausstellungen. Die Halle für Aktuelle Kunst präsentiert „Picasso in der zeitgenössischen Kunst“. Die Schau zu Picasso und seinen Folgen für die Kunst versammelt rund 160 Leihgaben von 79 internationalen Künstlerinnen und Künstlern in einer beeindruckenden Rauminszenierung auf 3.000 Quadratmetern Fläche. Freunde der Fotografie und Fotokunst lockt die Triennale der Fotografie (18.-28.6.2015) und vor allem die zahlreichen Ausstellungen, die unter dem Festivalthema „The day will come“ auch über den Festivalzeitraum hinaus zu sehen sind – beispielsweise „Stille Bauern und kernige Fischer“ (19.6.-22.11.2015), eine Dokumentation über Norddeutschland in der Fotografie im Altonaer Museum oder die Ausstellung „Über Wasser“ (13.6.-20.9.2015) im Bucerius Kunst Forum. Landesmuseum Mainz − „Ritter! Tod! Teufel“ 68 Kunst, Kultur und Festspiele

Braunschweig Der Duft von Zimt und Lebkuchen Die schönste Zeit des Jahres, da sind sich Romantiker einig, ist die Vorweihnachtszeit. Wenn helle Lichterketten und leuchtende Sterne in den Innenstädten die frühe Dunkelheit verscheuchen und der wohlige Duft von Lebkuchen, Mandeln und Glühwein die Luft verzaubert Gerade für romantisch veranlagte Gemüter ist der Christkindlmarkt auf der Fraueninsel im Chiemsee ein Geheimtipp. Die einzigartige Inselkulisse inmitten des „bayerischen Meeres“ zieht jährlich Besucher von Nah und Fern und über 90 Aussteller an den ersten beiden Adventswochenenden an. Ebenfalls in ein besonderes Weihnachtsdorf verwandelt sich das Freilichtmuseum Glentleiten über dem Kochelsee. Zwischen den historischen Bauten tummeln sich hier Handwerksstände und Buden mit lokalen Köstlichkeiten. Nur einen Katzensprung entfernt liegt das Künstlerstädtchen Murnau. Dort locken der Christkindlmarkt nahe des Kulturzentrums sowie in der Fußgängerzone ein Hüttendorf, auf dem Kunsthandwerker ihre Erzeugnisse verkaufen. Der Tegernsee wird seinem Ruf als Gourmetregion auch in der Adventszeit gerecht. Auf dem Markt in Rottach-Egern lassen sich die Besucher beim Weihnachtsschlemmen mit Champagner, Salsiccia-Semmeln und Austern verwöhnen. Auf der anderen Seeseite, in Tegernsee, lässt sich der vorweihnachtliche Bummel auf dem noch jungen Markt vor dem Schloss verlängern. Zwischen den Märkten verkehrt ein Pendelschiff über den See. Eine breite Auswahl an Weihnachtsmärkten bietet München. Der größte Markt breitet sich vor dem Rathaus aus. Er vereint um die 140 Stände, die sich bis weit in die Fußgängerzone erstrecken. Auf der Münchner Theresienwiese lockt das Winterfestival Tollwood mit buntem Show- und Kulturprogramm sowie mit ausgefallenen Geschenkideen und Schlemmereien jeder Art. Weitere Märkte befinden sich zum Beispiel im Englischen Garten und im Kaiserhof der Residenz. Mit seinem historischen Ambiente weiß der Ausburger Christkindlesmarkt zu verzaubern. Das berühmte Renaissance-Rathaus dient zur Adventszeit als riesiger Adventskalender. Am geöffneten Fenster spielt ein blondgelockter Engel weihnachtliche Lieder auf seiner Querflöte. Zu den ältesten Weihnachtsmärkten zählt der Reiterlesmarkt in Rothenburg ob der Tauber. Seit dem späten Mittelalter verwandelt sich die Stadt dafür in ein wahres Wintermärchen. Rothenburger Spezialitäten wie der weiße Glühwein und Schneeballen haben hier ihren Ursprung. Das „Rothenburger Reiterle“, das den Weihnachtsmarkt eröffnet, ist die Krönung des Rahmenprogramms. Zu Anfangszeiten des Marktes galt es als Abgesandter einer anderen Welt, das zur Winterund Weihnachtszeit mit den Verstorbenen durch die Lüfte reitet. Im schwäbischen Donau-Ries liegt die Stadt Nördlingen, deren runde Stadtmauer aus der Entstehungszeit erstklassig erhalten ist. Die mittelalterlichen Gassen geben dem Weihnachtsmarkt sein einmaliges Ambiente. Neben dem Markt lockt auch ein Krippenweg mit rund 50 Krippen in vielseitigen Bauweisen aus unterschiedlichen Materialien. Der berühmteste deutsche Weihnachtsmarkt ist der Nürnberger Christkindlesmarkt. Rund 180 Buden sorgen hier für die richtige Einstimmung auf die Feiertage. Das Angebot an vorweihnachtlichen Delikatessen und Naschereien, ob Bratwürstel oder Zwetschgenmännle, sorgt für einen typischen Weihnachtsduft in den Straßen. Über 100 Veranstaltungen ergänzen das Rahmenprogramm des Marktes, den jährlich ca. drei Millionen Menschen besuchen. In Regensburg lohnen zwei Weihnachtsmärkte einen Besuch. In der Altstadt findet der traditionelle Markt statt, während im Innenhof des Schlosses Thurn und Taxis ein kleiner Christkindlmarkt seinen Zauber versprüht. In Holzhäuschen lässt sich hier lokalen Handwerkern wie Kerzenziehern, Laternenbauern, Zinngießern oder Wollefilzern bei der Arbeit zusehen. Untermalt wird das abendliche Wintertreiben vor der imposanten Schlossfassade von Sängern und Musikern, unter anderem den Regensburger Domspatzen. In schöner Lage vor dem Marienheiligtum präsentiert sich der Altöttinger Christkindlmarkt. Zahlreiche Besucher nutzen jedes Jahr das originelle Sortiment an Handwerkskunst und genießen die kulinarischen Spezialitäten. Das Ambiente zwischen prachtvollen Barockbauten wird durch das traditionelle Adventssingen zu einem stimmungsvollen Erlebnis (siehe S. 1). Unweit davon bildet das Schloss Tüßling die Kulisse für einen romantischen Weihnachtsmarkt. Hunderte Lichtlein, Kerzen und Fackeln verwandeln den Schlosspark in ein winterliches Erlebnisland. Höhepunkt ist eine 3D-Video-Lasershow, die die Schlossfassade zweimal täglich in eine Illusion taucht. Einer der größten Weihnachtsmärkte im Lande befindet sich in Stuttgart, wo eine Marktgasse mit über 260 Ständen kaum einen Wunsch unerfüllt lässt. Vor der Kulisse des alten Schlosses herrscht handwerkliches Verkaufstreiben, während im Innenhof des Renaissance-Schlosses besinnliche Konzerte von Weihnachten träumen lassen. Über dem Weihnachtsmarkt in Ulm thront das Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt. Zu seinen Füßen liegt die weihnachtliche Holzhüttenstadt. Jede Woche ist sie einem neuen Thema gewidmet, zu dem es besondere, Glentleiten themenbezogene Highlights und Angebote gibt. Ein goldener Schimmer liegt über dem von Arkaden umsäumten Marktplatz in Ludwigsburg. Die weiten Gassen des Barock-Weihnachtsmarkts laden zum Schlendern und Staunen ein. Sogar König Friedrich I. wird wieder lebendig. Er hält Samstag mittags Audienz und begutachtet das Angebot der über 175 Stände. Schwäbische Spezialitäten und Weihnachtsmärkte 69

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