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Ferienmagazin Deutschland 2016

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Magdeburg IMG –

Magdeburg IMG – Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Tel. +49-391-5689980 www.sachsen-anhalt-tourismus.de Dichte Weltkultur im Land der Moderne Sachsen-Anhalt, das Kernland deutscher und europäischer Geschichte, hat dank seines kulturhistorischen Spektrums die höchste Dichte an Unesco-Welterbestätten in Deutschland und steht dieses Jahr besonders im Zeichen von Bauhaus und Luther In der Lutherstadt Wittenberg wird die Schlosskirche, an deren Portal Luther einst seine 95 Thesen genagelt haben soll, für das Reformationsjubiläum umfangreich renoviert. Im Oktober 2016 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen und die Kirche wieder von innen zu besichtigen sein. Etwa zur selben Zeit soll das gigantische 360 º-Panorama „Luther 1517“ des Künstlers Yadegar Asisi in der Innenstadt von Wittenberg zu besichtigen sein. Geboren wurde der Reformator 1483 in der Lutherstadt Eisleben. Seit 1997 gehören die Gedenkstätten der Stadt zum Unesco-Welterbe. Der „Lutherweg Eisleben“ verbindet Sehenswürdigkeiten wie Luthers Geburtshaus und das Sterbehaus, in dem sich heute ein Museum befindet. In der Lutherstadt Mansfeld verbrachte der Reformator seine Kindheit – das Haus seiner Eltern, die Schule und ein Lutherbrunnen erinnern daran. Reisende auf Luthers Spuren stoßen in Sachsen-Anhalt auf zahlreiche weitere Kirchen, Häuser und legendenumrankte Plätze, die mit Luther in Verbindung stehen. Erkennbar sind sie an der Plakette „Luther war hier“ (siehe S. 54). Eröffnet wurde dieses Projekt im Herbst 2015 in Zeitz, wo die Plakette am Schloss Moritzburg, an der Kirche des ehemaligen Franziskanerkloster sowie am Dom prangt. Das Dom-Ensemble wurde kürzlich als eines der ersten Objekte in Sachsen-Anhalt mit dem Gütesiegel „Barrierefreiheit geprüft“ ausgezeichnet. Weitere attraktive „Reiseziele ohne Hürden“ listet der Tourismusverband auf seiner Internetseite. Romanische Kunstwerke Die beste Möglichkeit, die Schätze und Schönheiten der Region mit Muße zu entdecken, bietet die Reise auf der Straße der Romanik (siehe S. 56). Die rund 1.000 Kilometer lange Route vereint in einer Nord- und einer Südroute originale Zeugnisse der Geschichte und Kunst. 65 Orte mit 80 romanischen Domen, Kirchen, Burgen und Pfalzen erzählen von der politischen und wirtschaftlichen Bedeutung der heutigen Region Sachsen-Anhalts im Mittelalter. Im Schnittpunkt der zwei Rundkurse liegt Magdeburg. Die Landeshauptstadt gehört wie Quedlinburg, Dessau, Halle an der Saale, Halberstadt, Naumburg und Wernigerode zu den sieben Städten, die unter dem gemeinsamen Dach der Marke Stadtsprung Weltkultur symbolisieren. Seit alters her spielte Magdeburg eine wichtige Rolle nicht nur in der deutschen, sondern in der europäischen Geschichte. Die „Metropole des Reiches“, so genannt unter Otto I. (10. Jh.), war die Kaiserpfalz des ersten Kaisers des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Von der einstigen Macht und Bedeutung künden die geschichtsträchtigen Bauten im historischen Stadtkern. Allen voran der Dom, die erste gotisch konzipierte Kathedrale auf deutschem Boden. Sehenswert ist auch das Kloster Unserer Lieben Frauen, heute Museum und Konzerthalle. Bei den Kreuzgangserenaden (4. und 26.6.2016) lassen sich Musik- und Kulturgenuss wunderbar verbinden. Ein Highlight im Veranstaltungskalender sind die Magdeburger Domfestspiele (1.-5.6.2016) mit einem bunten Programm aus Chor- und Instrumentalmusik, Lesungen, Jazz, Theater und Ballett. Einzigartige Kirchenschätze Zu den schönsten gotischen Kirchen Deutschlands gehört der Dom St. Stephanus in der mehr als 1.200 Jahre alten Bischofsstadt Halberstadt. Er beherbergt im Kreuzgang (13. Jh.) einen der kostbarsten Kirchenschätze der Welt. Die Ausstellung zeigt neben prächtigen Zeugnissen der Reliquienverehrung und Tafelmalerei auch eine Sammlung hochmittelalterlicher Bildteppiche und Gewänder. Ein Höhepunkt ist die neu gestaltete Dauerausstellung in den historischen Räumen der Domklausur mit kostbaren Goldschmiede- und Elfenbeinarbeiten. Dem Dom gegenüber steht ein Meisterwerk der Romanik, die Liebfrauenkirche. Weitere sehenswerte Gotteshäuser sind die Martinikirche, die Fachwerkkirche St. Johannis, sowie die Kirche des Buchardiklosters, die viele Besucher vor allem wegen des Orgel-Kunst-Projekts von John Cage anlockt. Der Domplatz ist am ersten Juliwochenende (2.-3.7.2016) Schauplatz der Veranstaltung „Ton am Dom“ – ein buntes Markttreiben, bei dem mehr als 50 Töpfermeister aus ganz Deutschland ihre Ton-Kunst präsentieren und der Dom zur klingenden Kathedrale wird. Eine kulinarische Besonderheit sind die Halberstädter Würstchen: Ihren rauchigen Geschmack erhalten die ältesten Dosenwürstchen der Welt durch eine einzigartige „Kaminräucherung“ mit Buchenholzfeuer und eine lange Reifezeit von 24-36 Stunden. Großer Andrang in Halberstadt beim letzten Tonwechsel des John Cage Orgel-Musikstücks „As SLow aS Possible“, das eine Dauer von 639 Jahren hat 30 Sachsen-Anhalt

Das Stadtbild der Lutherstadt Eisleben ist geprägt von den Spuren, die Martin Luther hier vor 500 Jahren hinterließ Der zweitgrößte Landschaftspark im Dessau-Wörlitzer Gartenreich umfasst die Gärten rund um das Schloss Georgium sowie das naturnahe Wald- und Sumpfgebiet „Beckerbruch“ Fachwerk vom Feinsten Ein Pflichtziel an der Straße der Romanik ist Quedlinburg, seit 1994 Unesco-Weltkulturerbestätte. Die Altstadt glänzt als ein geschlossenes historisches Fachwerk-Ensemble. 2069 prachtvolle Fachwerkhäuser schmücken den Stadtkern mit seinen verwinkelten Gassen, uraltem Pflaster und weiträumigen Plätzen. Herausragende Sehenswürdigkeiten sind die Stiftskirche St. Servatius sowie der Domschatz, einer der kostbarsten Kirchenschätze des Mittelalters. Ein Abstecher lohnt ins malerische Wernigerode. In dem Städtchen am Nordrand des Harzes schlendert der Besucher durch einen bildhübschen mittelalterlichen Ortskern mit farbenfrohen Fachwerkbauten, engen Gassen und idyllischen Winkeln. Eine Augenweide ist das historische Rathaus, lohnend auch der Spaziergang zum hoch über der Altstadt thronenden Schloss. Ein spektakulärer Schatz lockt ins Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle an der Saale. Die Geburtsstadt des Komponisten Georg Friedrich Händel beherbergt die berühmte „Himmelsscheibe von Nebra“. Die 3.600 Jahre alte Scheibe zeigt die weltweit erste bekannte Darstellung des Kosmos. Ein Nördlich von Naumburg ist der 1.000 Jahre alte Dom von Merseburg, Grabstätte zahlreicher gekrönter Häupter. Die überbordende Innenausstattung des Doms berührt nahezu alle Epochen. Im Domstiftsarchiv befinden sich die Merseburger Zaubersprüche aus dem 10. Jahrhundert. Ebenfalls sehenswert ist das Schloss auf dem Domberg, wo nach dem Besuch des Kulturhistorischen Museums ein Spaziergang durch den Schlossgarten lohnt. 90 Jahre Bauhaus Merseburg ist dieses Jahr, ebenso wie Quedlinburg, die Industriestadt Leuna, die Landeshauptstadt Magdeburg, Halle an der Saale und das beschauliche Harz-Städtchen Elbingerode, ein so genannter Korrespondenzort eines außergewöhnlichen Ausstellungskonzeptes. Anlass dafür ist das 90-jährige Bestehen des Bauhaus Dessau. sich dabei ebenfalls spannende Zeugnisse der angewandten Moderne entdecken. Ebenfalls unter dem Schutz der Unesco steht das Gartenreich Dessau-Wörlitz. Auenwälder, Flüsse und Wiesen prägen das Bild dieser außergewöhnlichen Kulturlandschaft. Schlösser, Parkanlagen und Alleen sind darin so natürlich eingebettet, dass sie dem gesamten Landstrich den Charakter eines weiten Parks verleihen. Ein beliebtes Ziel für Naturfreunde und Gartenliebhaber ist Sangerhausen, die alte Berg- und Rosenstadt im Südharz. Das dortige Rosarium beherbergt die größte Rosensammlung der Welt. Mehr als 8.500 verschiedene Rosenarten und -sorten verströmen ihre Düfte. Ebenso sehenswert wie die Formenund Farbenvielfalt der Königin der Blumen sind im Ort die schönen Patrizierhäuser, die sich um den Marktplatz gruppieren. In Quedlinburg wandelt der Besucher wie früher auf kopfsteingepflasterten Straßen durch die historische Altstadt vorbei an mittelalterlichen Fachwerkhäusern auf dem Schlossberg Die Meisterhäuser in Dessau wurden von Walter Gropius als Unterkunft für die Meister des Bauhauses entworfen und waren gleichzeitig Musterhäuser für modernes Wohnen weithin beachtetes Musikerlebnis sind die alljährlichen Händel-Festspiele (27.5.-12.6.2016, siehe S. 64ff.). Ein Höhepunkt für Kulturreisende ist der Besuch in Naumburg. Dessen berühmter Dom verdankt seine Popularität zu einem großen Teil der „schönsten Frau des Mittelalters“. Die „schöne Uta“ blickt, lebensgroß und aus Kalkstein gehauen, seit über 750 Jahren mit kühler Miene vom Westchor herab. Sie wird umrahmt von den Figuren der zwölf Stifte. Seit 1996 gehört das Bauhaus mit den Meisterhäusern in Dessau zu den Unesco-Weltkulturerbestätten. 1925/26 wurde das funktionale Bauhaus nach Entwürfen von Walter Gropius errichtet. Zum Jubiläum gibt es zahlreiche Events sowie eine große Sonderausstellung mit dem langen Titel „Große Pläne! Moderne Typen, Fantasten und Erfinder. Die Angewandte Moderne in Sachsen-Anhalt 1919-1933“ (3.5.2016- 6.1.2017). In den vorgenannten Orten lassen Dank 18 überregionaler Radwanderwege, darunter der beliebte Elberadweg, sowie einem Netz von fast 3.000 Kilometern lässt sich die Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts auch gut vom Fahrradsattel aus erleben. Wer lieber zu Fuß auf Entdeckungsreise geht, findet dafür ebenfalls einige attraktive Wege wie den 94 Kilometer langen Harzer-Hexen-Stieg, den Selketal-Stieg oder den Lutherweg zwischen den drei Lutherstädten Eisleben, Mansfeld und Wittenberg. Sachsen-Anhalt 31

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