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Ferienmagazin Deutschland 2018

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Jedes Jahr im Juni

Jedes Jahr im Juni erblüht in Mainau die Königin der Blumen im italienischen Rosengarten, der bereits 1871 am Fuß des Schlosses angelegt wurde straße, mit Stationen unter anderem in Villingen-Schwenningen, Titisee-Neustadt, St. Märgen und Rottweil. Genuss für Augen und Gaumen bietet der Luft- und Kneippkurort Sasbachwalden. Das Blumen- und Winzerdorf im Nordschwarzwald verteilt seine Häuser und Höfe zwischen 200 und 800 Meter Höhe entlang einer sieben Kilometer langen Panoramastraße. Naturgenuss und Gaumenfreuden verbindet der zertifizierte Genießerpfad „Alde Gott Panoramarunde“, der zehn Kilometer weit von Gasthof zu Gasthof durch die Weinberge und Kastanienwälder führt. 16 Baden-Württemberg Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen ist eines der größten Freilichtmuseen Europas, das seit fast 100 Jahren mehrfach ausgebaut wurde Ravensburger Spieleland Bodensee / Oberschwaben Am nördlichen Ufer des Bodensees, dem größten Besuchermagneten der Region, liegt Überlingen. Seine fünf Kilometer lange Promenade, die Straßencafés, Palmen und exotischen Pflanzen verströmen im Sommer einen Hauch von Côte d’Azur. Nicht weit entfernt dokumentiert das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen mit seinen originalgetreuen Pfahlbauten, Inszenierungen und Rekonstruktionen die Welt der Bauern und Fischer aus der Steinzeit vor 6.000 Jahren sowie der frühen Schmiede der Bronzezeit vor 3.000 Jahren. Seit 2011 gehören die prähistorischen Bauten zum Unesco- Weltkulturerbe. In Salem laden weitläufige Parkanlagen und das ehemalige Zisterzienserkloster und heutige Schloss Salem zu einem Besuch ein. Ins Mittelalter versetzt fühlt sich der Besucher in den von Fachwerkhäusern und Erkern gesäumten Gassen in Meersburg, wo sich von der herrlichen Gartenanlage des Neuen Schlosses ein fantastischer Blick über den gesamten See bietet. In Friedrichshafen, der zweitgrößten Stadt am See, lockt das Zeppelin-Museum mit der weltweit größten Ausstellung zur Geschichte und Technik der Luftfahrt. Top-Attraktion ist eine 33 Meter lange Rekonstruktion eines Teils der legendären „Hindenburg“. Nur wenige Kilometer entfernt begeistert in Meckenbeuren das Ravensburger Spieleland vor allem die jüngsten Bodenseebesucher. Dieses Jahr feiert der beliebte Familienfreizeitpark mit einigen Neuerungen seinen 20. Geburtstag (siehe S. 59). Konstanz, die größte Stadt am See mit einem lebhaften Zentrum und kulturellen Einrichtungen, schmiegt sich an der schmalsten Stelle zwischen dem ausgedehnten Obersee und dem kleinen Untersee. Nur ein Katzensprung ist es von der Konzilstadt zur Insel Reichenau. Gewächshäuser, weite Gemüsebeete und Rebhänge prägen bis heute das Gesicht der „Gemüseinsel“, auf der vor rund 1.200 Jahren der erste Gartenratgeber Europas geschrieben wurde. Den drei sehenswerten mittelalterlichen Kirchen (9.-11. Jh.) verdankt die Insel ihren Eintrag in die Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten. Ein Sehnsuchtsziel für Blumenfreunde ist die Insel Mainau – auf der anderen Seite von Konstanz. Neben der üppigen Blumenfülle verzaubern auch ein tropisches Schmetterlingshaus, ein verglastes Palmenhaus und eine Orchideenschau. Beeindruckend sind die teilweise über 40 Meter hohen Mammutbäume, die schon vor 150 Jahren auf der Blumeninsel gepflanzt wurden. 2018 steht das Blumenjahr unter dem Motto „Baobab und Bonobo – Faszination Afrika“, weshalb auch die traditionelle Orchideenschau dieses Mal in den zentralafrikanischen Regenwald führt. Zum alljährlichen Highlight im Juni entfalten mehr als 1.000 Sorten der Wild- und Strauchrosen entlang der Promenade sowie im Italienischen Rosengarten ihren Zauber. Viele weitere Pflanzenschauen und Veranstaltungen, die dem Lauf der Jahreszeiten folgen buhlen um die Gunst der Besucher. Überbordende barocke Pracht charakterisiert die mehr als 50 Jahre bestehende Oberschwäbische Barockstraße (siehe S. 58). Vor allem Gesundheitsurlauber kommen bei einer Reise auf der Schwäbischen Bäderstraße auf ihre Kosten (siehe S. 58). Ein lohnendes Ziel, das sowohl an der Gesundheitsroute wie auch an der Barockstraße zu den Attraktionen zählt, ist Bad Waldsee. Hauptanziehungspunkt ist die Waldsee-Therme, die sich aus der mit 62,5 Grad heißesten Quelle Oberschwabens speist. Einzigartig in Oberschwaben sind die Moorzeremonien: Statt mit Schlamm wird der Körper mit Heilmoor eingerieben, dessen Wirkung sich in der feuchtwarmen Luft sanft entfalten kann. Eine der originellen Stadtführungen ist die Tour „Von Pechvögeln und Steinreichen“, die beispielsweise erklärt, woher Sprichwörter kommen und welche Bedeutung sie einst hatten oder wenn der Stadtführer von den „Blüten des Aberglaubens“ erzählt. In der kürzlich aufgelegten Karte „Rad. KulTouren“ stellen prominente Waldseer die zehn schönsten Radtouren in der Umgebung vor – von kurzen Genusstouren bis zur 60 Kilometer langen Tagestour. Schwäbische Alb Ein Paradies für Hobby-Geologen ist seit jeher die Schwäbische Alb. Die höhlenreichste Gegend Deutschlands wurde bereits 2015 von der Unesco zum Global Geopark ernannt. Neuerdings bereichern sechs Höhlen der ältesten Eiszeitkunst auf der Schwäbischen Alb die Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten in Baden-Württemberg (siehe auch S. 10 ff.). Vor etwa 35 bis 40.000 Jahren lebten in den Höhlen Menschen, die dort einzigartige Zeugnisse menschlichen Kulturschaffens hinterließen. Nach jahrzehntelanger

Forschung konnten Archäologen rund 50 kleine Skulpturen aus Mammutelfenbein und acht Flöten aus den Höhlen vorlegen. Eines der bekanntesten Objekte ist der „Löwenmensch“ aus dem Felsmassiv Hohlenstein, mit stattlichen 31 Zentimeter Höhe. Von den sechs ausgezeichneten Höhlen ist die Vogelherdhöhle bei Niederstotzingen auf der Südseite des Lonetals am besten zugänglich. Rund um die 50 Meter lange Höhle bietet der Archäopark Vogelherd einen informativen Erlebnisparcours mit spannenden Themenplätzen und Aktionen zur steinzeitlichen Lebenswelt der Jäger und Sammler. Auch einige Schauhöhlen auf der Schwäbischen Alb lohnen den Besuch. So setzen in Löwenmensch Die Heimat des guten Geschmacks Gutes Essen und Trinken hat in Württemberg und Baden – nicht nur durch die Nähe zu Frankreich – eine lange Tradition. Die Vielfalt seiner Landschaften korrespondiert mit einer beeindruckenden Vielfalt regionaltypischer Produkte wie dem Schwäbisch-Hällischen Landschwein, dem wiederentdeckten Grünkern bis zum Schwarzwälder Weiderind oder den Bodenseefelchen im Süden. Ein kulinarischer Genuss ist auch der Schwarzwälder Schinken. Er wird trocken gepökelt, kalt geräuchert und soll einen dicken Speckrand haben. Das süße Pendant zum Schinken ist die Schwarzwälder Kirschtorte. Das Nationalgericht der Schwaben sind die Maultaschen. Eines der berühmtesten schwäbischen Rezepte sind die Spätzle – gedrückt oder geschabt, das ist Geschmackssache. Kutteln als Mahlzeit wurden schon bei Homer erwähnt. Zwischenzeitig zum „Arme- Leute-Essen“ degradiert, erlebt die traditionelle badisch-schwäbische Spezialität eine kulinarische Renaissance. Und dann ist da noch die Flädlesuppe – eine Rinderbrühe mit Pfannkuchen-Streifen. Der Gaisburger Marsch ist eine schwäbische Eintopfspezialität. Nicht wegzudenken aus der süddeutschen Küche sind Schupfnudeln, die schon bei den Landsknechten während des Dreißigjährigen Krieges zu den Standardgerichten zählten. Die in der Vogelherdhöhle gefundenen einzigartigen Tierplastiken bestechen nicht nur durch ihre Ästhetik und handwerkliche Perfektion, sie sind auch die ältesten figürlichen Kunstwerke der Menschheit der 587 Meter langen Charlottenhöhle bei Giengen LED-Lampen die Tropfsteingebilde dramatisch in Szene. Die Bärenhöhle bei Erpfingen verdankt ihren Namen den zahlreichen Skeletten von Höhlenbären, die hier gefunden wurden. Vorbei an faszinierenden Tropfsteinformen führen die verwinkelten Gänge durch die nahe gelegene Nebelhöhle. Ein besonderes Erlebnis ist die Tiefenhöhle Laichingen: Die Schachthöhle gibt Einblick in ein versteinertes Riff der Jurazeit. Nur mit speziellen Booten erlebbar ist die Wimsener Höhle, Deutschlands einzige befahrbare Wasserhöhle. Aber auch über der Erde mangelt es nicht an Sehenswürdigkeiten: Zahlreiche Burgen und Schlösser wie die imposante Burg Hohenzollern oder das märchenhaft anmutende Schloss Lichtenstein, das im neugotischen Stil auf den Fels gebaut wurde, laden entlang der Promenade zu Besichtigungen ein. Rund 60 historische Monumente sind in der Kooperation „Staatliche Schlösser und Gärten Baden- Württemberg“ vereint. 14 Schlösser, Burgen und Klöster verheißen dieses Jahr einen besonderen Genuss: Sie beteiligen sich an der Jahresaktion „Von Tisch und Tafel“ und lassen mit diversen Veranstaltungen ab dem 6. Mai die glänzenden Feste der Renaissance, als sich die Tische und Tafeln voll mit Wildbret und Vögeln bogen, lebendig werden. Mittelalterliche Fachwerkromantik neben moderner Architektur, lauschige Gassen und lebhafte Einkaufsmeilen sind die besonderen Reize von Reutlingen. Die Marienkirche gilt als Meisterwerk der Hochgotik und ist seit 1988 Nationales Kulturdenkmal. Einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde fand die Spreuerhofstraße, die mit gerade mal 31 Zentimetern engste Straße der Welt. Ein herrliches Panorama über das Unesco-Biophärengebiet Schwäbische Alb bis zum Stuttgarter Fernsehturm bietet der Ausblick von der 707 Meter hohen Achalm, dem Hausberg Reutlingens. Eine Zeitreise in die Epoche, als sich das römische Reich bis ins heutige Baden-Württemberg erstreckte, bietet die Stadt Aalen. Die Attraktion ist das Limesmuseum mit seinem archäologischen Park. Das größte Römermuseum in Deutschland befindet sich seit zwei Zahlreiche Rund- und Streckenwanderwege auf der Schwäbischen Alb tragen das Premiumsiegel des Deutschen Wanderinstituts bzw. das Siegel "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" des Deutschen Wanderverbandes Jahren im Umbau und wird voraussichtlich im Frühjahr 2019 wieder zugänglich sein. In der Zwischenzeit gibt es eine kleinere Ausstellung zum Thema „Leben am Limes“ im LIMU 16/18 oder Erholung in den Thermalquellen der einzigartigen Limes Thermen (siehe S. 53). Region Stuttgart / Nördliches Baden-Württemberg Rund um den zentralen Schlossplatz schlägt das Herz der Landeshauptstadt und Schwabenmetropole Stuttgart. Das breite Theater- und Musikangebot, sowie hochrangige Museen wie die Staatsgalerie und das Landesmuseum Württemberg, das sich dieses Jahr in einer Sonderausstellung der „Faszination Schwert“ widmet (13.10.2018- 28.4.2019) zeichnen die Kulturstadt aus; aber auch die Autohersteller Daimler und Porsche, Baden-Württemberg 17

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