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Ferienmagazin Deutschland 2018

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Wiesbaden Zwischen

Wiesbaden Zwischen Fachwerk und Wolkenkratzern Ursprüngliche Naturlandschaften mit den letzten alten Buchenwäldern und romantischen Flusstälern, dazu pulsierende Metropolen und pittoreske Fachwerkstädtchen sind Hessens spannende Erlebnisräume Elf Regionen ergeben ein buntes Mosaik für Aktivitäten. Verlockend für Wanderer sind Spessart, Odenwald und Westerwald sowie der Rheingau, wo Klöster und Weinberge den Weg begleiten. Wassersportler finden ihre Reviere auf zahlreichen Bächen und Flüssen, von denen Rhein, Main, Lahn und Fulda die bekanntesten sind. Die Rhön mit dem höchsten Berg Hessens, der Wasserkuppe, ist das Revier der Segler, Paraglider und Motorflieger. Der Ranger ist fast jeden Tag im Nationalpark Kellerwald-Edersee unterwegs – er führt Wandergruppen, leitet Exkursionen und schaut nach dem Rechten Mächtige, silbrig-graue Buchenstämme mit großen Kronendächern, wildwüchsige Eschen und Erlen, knorrige Eichen und Ahornbäume erzählen von jahrhundertealter Waldlandschaft, die sich weitestgehend ohne menschlichen Eingriff entfalten kann: Wegen seines enormen Buchenbestands gehört der Nationalpark Kellersee-Edersee zum Unesco- Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder Deutschlands“. Weitere Naturparadiese in der „Grimmheimat Nordhessen“, die so heißt, weil die Wälder schon den Brüdern Jacob und Wilhelm Grimm Inspirationsquelle für viele berühmte Märchen waren, sind der Naturpark Meißner- Kaufunger Wald, der Naturpark Diemelsee und der Naturpark Habichtswald. Dem Leben und Wirken der Märchenbrüder kann der Besucher in der Grimmwelt Kassel nachspüren (siehe S. 57). In Kassel ist die documenta 14 Geschichte. Im Fridericianum, dem Herzstück des nur alle fünf Jahre stattfindenden Kulturspektakels, erinnert die Ausstellung „groß gedacht! groß gemacht?“ an Landgraf Carl von Hessen-Kassel, einen der bedeutendsten Fürsten der Barockzeit. Erstmals findet in diesem Jahr das neu konzipierte „Kasseler Altstadtfest“ (15.- 17.6.2018) mit mittelalterlichem Dorf, Tanz- Events und Livemusik statt. Vor den Toren der Documenta-Stadt ist der Bergpark Wilhelmshöhe mit den 300 Jahr alten Wasserspielen und einer beeindruckenden Kaskadentreppe zu Füßen des monumentalen Herkules-Denkmals eines von insgesamt sieben herausragenden Kulturgütern in Hessen, die auf der Unesco-Welterbeliste stehen. Dazu gehören auch die Fossilienfundstätte Grube Messel und das architektonisch einzigartige Kloster Lorch mit einer pittoresken Königshalle aus karolingischer Zeit. Den schillernden Kontrast bildet Frankfurt. „Mainhatten“, wie die Stadt wegen ihres Panoramas aus Wolkenkratzern und Bankentürmen genannt wird, hat eine herausragende Museumslandschaft, ein breites Kulturangebot und mit der Einkaufsstraße Zeil, den Shopping-Malls My Zeil, Zeilgalerie sowie dem Skyline-Plaza sowie dem schmucken ONE Goetheplaza ideale Bedingungen für Frankfurt am Main, die dynamische und internationale Finanz- und Messestadt mit der imposantesten Skyline Deutschlands hat noch weitere, vielseitige Facetten zu bieten ausgedehnte Shoppingtouren. Dieses Jahr steht die Eröffnung des DomRömer-Quartiers im Blickpunkt. In den rekonstruierten Stadthäusern eröffnen Cafés, Restaurants und das Struwwelpeter-Museum, und in die kleinen Gassen und Plätzen zieht wieder buntes Treiben ein. Das wiedereröffnete Historische Museum startet am 30. August 2018 mit der ersten große Sonderausstellung „Damenwahl: 100 Jahre Frauenwahlrecht“. Ein weiteres Highlight zeigt das Städel Museum: In der Sonderausstellung „Rubens – Kraft der Verwandlung“ werden 120 Werke des Barockmalers Peter Paul Rubens zu sehen sein (8.2.- 21.5.2018, siehe S.64 ff.). In der Schirn Kunsthalle steht in der Ausstellung „Basquiat. Boom for Real“ einer der spektakulärsten New Yorker Graffitikünstler im Blickpunkt (16.2.-27.5.2018, siehe S. 64ff.). Mit dem legendären Museumsuferfest lockt am letzten Augustwochenende das größte Kunst- und Kulturfestival nicht nur Kunstfreunde in die Mainmetropole (24.-26.8.2018). Romantisch wird’s beim traditionellen Weihnachtsmarkt (26.11.-22.12.2018, siehe S. 69 ff.). Nur 60 Kilometer westlich ist eines der ältesten hessischen Heilbäder, Bad Schwalbach, Ausrichter der diesjährigen Landesgartenschau im und um den einmalig gelegenen historischen Kurpark. Das zwölf Hektar große Gelände präsentiert seine duftenden und blühenden Kunstwerke in sieben unterschiedlichen Bereichen. HA Hessen Agentur GmbH Tel. +49-611-9501780 www.hessen-tourismus.de Ahle Wurscht und Quetsche Knödel So facettenreich wie das Land sind auch die kulinarischen Spezialitäten Hessens. Dazu gehört im Norden die „Ahle Wurscht“ („alte Wurst“): Die haltbare Rohwurst reift monatelang ohne chemische Zusätze im Würstehimmel, ehe sie zum Verzehr bereit ist. Apfel und Kartoffel bilden in Mittelhessen die Basis für Kreationen wie Kartoffel-Schafskäsestrudel mit gegrillten Hähnchenbruststreifen und Apfelchutney, gebratenes Schweinefilet mit Apfel-Hollandaise oder Steak mit Apfelsenfkruste und Kartoffel-Apfelschnee. Auch die „Quetsche Knödel“ oder raffinierte Kartoffelmaultäschle genießen Feinschmecker in Mittelhessen. Zu den berühmtesten hessischen Gerichten gehören zwei Köstlichkeiten aus Frankfurt: Das Nationalgericht „Grüne Sauce“ (hessisch: „Grie Soß“) besteht aus sieben Kräutern und wird traditionell kalt und mit gekochten Eiern zu Fleisch, kaltem Braten oder Kartoffeln serviert. Ebenso typisch ist der „Handkäse“, ein fettarmer hessischer Sauermilchkäse, der auch als „Handkäs mit Musik“ (also eingelegt in eine kräftig-würzige Marinade aus Zwiebeln, Essig, Öl und Kümmel) serviert wird. Das Nationalgetränk der Frankfurter ist der „Ebbelwoi“, ein schmackhafter Apfelwein. 26 Hessen

Düsseldorf Im imposanten Aachener Dom – Grabeskirche des Kaisers und Krönungskirche vieler deutscher Herrscher – sind viele Kunstwerke, die anlässlich der Feierlichkeiten nach Aachen gebracht wurden, heute Teil des üppigen Kirchenschatzes Spannender Wandel und Aufbruch Kreativ belebte Industriedenkmäler, außergewöhnliche Kunstinszenierungen und Museen; lebhafte Städte umgeben von ursprünglicher Natur: Nordrhein-Westfalen, wo dieses Jahr die letzte Zeche ihre Arbeit einstellt, ist eine Region mit unvermuteten Impressionen Das Ruhrgebiet löst noch immer Bilder von Zechengeländen und Bergmännern, die mit rußgeschwärzten Gesichtern von der „Schicht“ im Stollen unter Tage heimkehren, aus. Der Kohlebergbau hat die Region zur Millionenmetropole gemacht und Generationen von Bergleuten Arbeit gegeben – über 150 Jahre lang. Bis zu 600.000 Menschen arbeiteten in seinen Hochzeiten in den Zechen der heutigen „Metropole Ruhr“. Mit der Schließung der Zeche Prosper Haniel in Bottrop Ende 2018 geht diese Ära nun zu Ende. 17 Häuser des Netzwerks „RuhrKunstMuseen“ nehmen den Kohleausstieg zum Anlass für ein gigantisches städteübergreifendes Ausstellungsprojekt: Unter dem Titel „Kunst und Kohle“ werden von Mai bis September 2018 in 13 Städten zeitgleich über die gesamte Region hinweg künstlerische Positionen gezeigt, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema „Kohle“ auseinandersetzen. Der Wandel, den das Ruhrgebiet in den vergangenen Jahren vollzogen hat, ist überall erkennbar. Viele ehemalige Zechen und Industriedenkmäler dienen heute als Kulturfabriken und Ausstellungsraum. Wie die Zeche Zollverein in Essen: Die einst größte Zeche der Welt ist seit 2001 Unesco- Weltkulturerbe und dokumentiert wie kein zweiter Ort den Übergang vom einstigen Industriestandort zur kreativen Kulturmetropole. In Duisburg verwandelten sich die Hallen und Bunker des ehemalige Hochofen- und Tourismus NRW e. V. Tel. +49-211-91320500 www.nrw-tourismus.de | www.dein-nrw.de Stahlwerksgeländes in den Landschaftspark Duisburg-Nord, mit Europas größtem künstlichen Tauchsportzentrum, einem alpinen Klettergarten, einem Hochseilparcours und einem gewaltigen Aussichtsturm. Geschichte und Genuss auf der Spur Besonders eindrucksvoll dokumentiert dies die Route der Industriekultur. Der Rundkurs erschließt die Orte, die als Zeitzeugen der Vergangenheit und heute vor allem als Veranstaltungsorte die Region prägen. Insgesamt 55 Bau- und Technik-Denkmäler säumen die Fasziniertes Staunen, neugieriges Endecken, intensives Erleben – die ExtraSchicht der Metropole Ruhr mit über 2000 Künstlern ist das vielfältigste und originellste Industriekultur-Festival der Welt Route. Etliche alte Industriebauwerke führen inzwischen ein zweites Leben als Kulturstätte. So beherbergt die Gaskraftzentrale eines ehemaligen Stahlwerks heute mit der Jahrhunderthalle Bochum eines der innovativsten Festspielhäuser Europas, das sich unter anderem als zentrale Spielstätte der alljährlichen Ruhrtriennale (17.8.-29.9.2018) einen Namen gemacht hat (siehe S. 64ff.). Eine interessante Variante ist die Themenroute Brot, Korn und Bier. Sie ist Teil der Route der Industriekultur und verbindet rund 40 Brauereien, Brennereien, Mühlen, historische Firmensitze wie die Zwickbackfabrik Brandt, das Brauereimuseum Dortmund oder den früheren Gär- und Lagerkeller der Union-Brauerei, heute unter dem Namen „Dortmunder U“ als Kulturzentrum bekannt. Weitere kulinarisch motivierte Genussrouten sind die Spargelstraße NRW mit rund 140 Stationen, die Käseroute NRW, zu der knapp 30 Hofkäsereien gehören, und die „Westfälische Salzroute“ zwischen Unna und Salzkotten. Auf den Kopf gestellt Spektakulär ist die „ExtraSchicht“ (30.6. 2018), die „Nacht der Industriekultur“, in der sich einmal im Jahr Industrieanlagen in Kulissen für schillernde Performances aus Theater, Musik und anderen Sparten verwandeln. Weitere Veranstaltungshöhepunkte sind das „Klavier-Festival Ruhr“ (19.4.- 13.7.2018), das dieses Jahr zum 30. Mal stattfindet (siehe S. 64ff.), die „Ruhrfestspiele Recklinghausen“ (1.5.- 17.6.2018) und das „Zeltfestival Ruhr“ (17.8.-2.9.2018). Einer der interessantesten Ausstellungsorte ist der Gasometer in Oberhausen. In der höchsten Ausstellungshalle Europas können Besucher dieses Jahr die Faszination der Bergwelt erleben. Höhepunkt der Ausstellung „Der Berg ruft“ (16.3.-30.12.2018) ist eine monumentale Nachbildung des Matterhorns. Die Skulptur scheint seitenverkehrt im Raum zu schweben und spiegelt sich im Fußboden der obersten Gasometer-Plattform, so sieht der Betrachter den Berg vom Gipfel her. VIDEO Von der Ruhr an den Rhein Die Landeshauptstadt Düsseldorf lockt mit der größten Modemesse der Welt und edlen Shoppingadressen wie der „Kö“, der Königsallee. Ab Frühjahr 2018 verheißt die speziell konzipierte Führung „Behind the Scene“ be- Nordrhein-Westfalen 27

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