Osterburg, Weida Spitzenmuseum, Plauen Musik liegt in der Vogtland-Luft Textile Handwerkskunst und filigrane Musikinstrumente prägen das Vogtland im Südwesten Sachsens. Entlang der „Route der Industriekultur“ entdeckt der Reisende lebendige Museen, Schauwerkstätten und aktive Produktionsstätten, die Einblick geben in die Tradition der Textilverarbeitung, des Musikinstrumentenbaus und des Bergbaus. Seit mehr als 350 Jahren entstehen hier in Handarbeit wahre Wunderwerke an Präzision und Qualität. Im Musikwinkel, auch Musicon Valley genannt, zwischen Markneukirchen, Klingenthal und Schöneck stellen mehr als 100 kleine Betriebe in rund 20 Orten noch immer Instrumente in allen Gattungen her und statten als musikalischer Großlieferant ganze Orchester aus: Akkordeons aus Klingenthal, Harmonikas aus Zwota oder Bandoneons aus Carlsfeld. Rund 3.000 Objekte filigraner Handwerkskunst präsentiert die „Erlebniswelt Musikinstrumentenbau“ in Markneukirchen. Vielerorts kann der Besucher Geigenbauern bei der Arbeit zuschauen oder live erleben, wie eine Blockflöte oder eine Schalmei hergestellt wird. Musikinstrumentenbau erlebnis werkstätten Schauen Sie den Meistern bei ihrer Arbeit über die Schultern! Schauvorführungen mittwochs 14.30 Uhr Geigen-, Kontrabass- und Blechblasinstrumentenbau Johann-Sebastian-Bach-Straße 13 08258 Markneukirchen ☎ 037422 402940 ✉ erlebniswelt@musiconvalley.de erlebniswelt-musikinstrumentenbau.de 32 Sachsen Plauen – mehr als Spitze Der Stoff, aus dem die Träume sind – das war für Plauen im 19. Jahrhundert die Baumwolle. Die Zeit war auch die Geburtsstunde für den Erfolg der Plauener Spitze, deren Herstellung durch die Mechanisierung der Handstickerei revolutioniert wurde. Noch heute lassen sich in der Schaustickerei Plauen, einer authentischen Museumsfabrik, die Funktion von Strickmaschinen und die Herstellungsverfahren edler Plauener Spitze hautnah erleben. Auch der Besuch des Spitzenmuseums lohnt sich. Über die lustigen Vater-und-Sohn-Bildgeschichten von e.o.plauen schmunzeln: das können Besucher im Erich-Ohser-Haus. Wer sich für die Geschichte des Vogtlands interessiert, der sollte sich auf dem „Kulturweg der Vögte“ auf Entdeckungsreise begeben. Auf der Tour entlang von Weißer Elster, Saale und Göltzsch sind Schlösser und Kirchen, Bugen und Marktplätze zu erleben, die noch heute an die Geigenbau, Markneukirchen Vögte erinnern, die der Region im Grenzgebiet von Sachsen, Thüringen, Bayern und Böhmen ihren Namen gaben. In der thüringischen Kleinstadt Weida, die sich ebenso wie auf sächsischer Seite Plauen als Ausgangspunkt der Tour anbietet, thront die wichtigste Burg der Region. Die Osterburg, mit drei Zinnenkränzen und 54 Metern Höhe eine der mächtigsten Burgen Deutschlands, gilt als die „Wiege des Vogtlands“. Wenige Kilometer entfernt liegt auf einem Bergsporn bei Wünschendorf an der Elster die Pfarrkirche St. Veit, die älteste Kirche des Vogtlands. Auf dem Vogtland Panoramaweg oder auf dem Kammweg Vogtland-Erzgebirge lässt sich die hügelige Landschaft wandernd entdecken. Der attraktive Weg dehnt sich über 289 Kilometer zwischen Blankenstein in Thüringen durch das Vogtlang bis nach Altenberg-Geising im Osterzgebirge. Gesundheitsbewusste Urlauber genießen in den Staatsbädern Bad Brambach und Bad Elster im sogenannten Bäderdreieck Wellnessfreuden und Kulturgenuss. Bad Elster (siehe S. 53ff.) mit seiner noch neuen Soletherme und dem luxuriösen Hotel „König Albert“ hat sich auch zu einem kulturellen Anziehungspunkt entwickelt. Die Chursächsische Philharmonie sorgt für Hörgenuss – mit Instrumenten aus der Region. Kunsthandwerk und Bergbautradition Was für das Vogtland der Musikinstrumentenbau und Spitzenstoffe, sind im Erzgebirge das Kunsthandwerk und die jahrhundertalte Bergbautradition. Im Bergbaumuseum in Oelsnitz und in viele Schaubergwerken entlang der Silberstraße im Westerzgebirge erhält man einen Einblick in die Welt der Bergmänner ebenso wie bei feierlichen Bergparaden und auf romantischen, lichterfunkelnden Weihnachtsmärkten (siehe S. 69ff). In rund 300 Familienbetrieben und Manufakturen kön- Plauen Spitze und Zeichnungen Sie erleben die bezaubernde Plauener Spitze in Kombination mit spannender Technik: im einzigen Spitzenmuseum Deutschlands und in der Schaustickerei, einer authentischen Museumsfabrik. Über die lustigen Vater und Sohn Bildgeschichten von e.o.plauen schmunzeln – dann auf ins Erich-Ohser-Haus. Erfahren, warum es in Plauen ein Wende-Denkmal gibt, beeindruckende Brücken bestaunen, auf Türme klettern, unter Tage steigen und vieles mehr erleben. www.plauen.de Wandern ohne Gepäck - auf dem Vogtland Panorama Weg Der 225 Kilometer lange Qualitätswanderweg Vogtland Panorama Weg ® führt Sie durch die schönsten Gebiete des Vogtlandes, entlang zauberhafter Bach- und Flusstäler und durch bunt blühende Sommerwiesen. Jede Menge verblüffende Aus- und Weitblicke laden zum Verweilen ein. Viele Sehenswürdigkeiten liegen am Weg, der auch interessante Abstecher ins geschichtsträchtige Land der Vögte bietet. www.vogtland-tourismus.de/ wandern
Die Internationale Porzellanbiennale (12.08.- 04.11.2018) stellt die zeitgenössischen Trends in der internationalen Porzellangestaltung am authentischen Ort, der Albrechtsburg in Meißen, vor nen Besucher den Meistern über die Schulter schauen. Ein Zentrum ist das Spielzeugdorf Seiffen mit einem Museum für erzgebirgische Volkskunst. In Chemnitz, der früheren Karl- Marx-Stadt (1953-1990), prägen dieses Jahr das Jubiläum 825 Jahre Stadtgründung und der 200. Geburtstag von Karl Marx das Veranstaltungsprogramm. Einer der Höhepunkt ist die Aufführung des kompletten „Ring des Nibelungen“. „Variationen“ ist das Motto des diesjährigen „Sächsischen Mozartfestes“ (4.-13.5.2018. Weitere Highlights sind das „Hutfestival“ (25.-27.5.2018) und das Sommer Open Air mit dem Musical Hair auf dem Opernplatz (5.-8.7.2018). In Zwickau können Autofans im August Horch Museum die Geschichte des sächsischen Automobilbaus ergründen (siehe S. 62ff.). Eng verbunden ist die Stadt mit dem Namen Robert Schumann, zu dessen Ehren das jährliche Schumann-Fest (31.5.-10.6.2018, siehe S. 64ff.) veranstaltet wird. Dieses Jahr steht die Stadt im Zeichen des Jubiläums 900 Jahre Zwickau. Höhepunkt ist die Festwoche Anfang Mai mit einer Der Zwickauer Hauptmarkt - im Stadtzentrum vor dem Rathaus und dem Theater - ist Veranstaltungsort für Sondermärkte und Open-Air-Veranstaltungen Museumsnacht, ein Fotomarathon und ein Feuerzauber im Historischen Dorf. Überwältigende Eindrücke verspricht das Festival of Lights (1.-5.5.2018). Musikfeste und Himalaya-Exkursion Leipzig gehört seit Jahren zu Deutschlands beliebtesten Städtereisezielen. Historische Passagen und Kaufmannshöfe prägen das Flair der Einkaufsstadt und vor allem die großen Komponisten wie Mendelssohn-Bartholdy, Schumann, Bach und Wagner, die hier lebten und wirkten. Musikliebhaber bieten sich dieses Jahr besondere Anlässe für einen Besuch: die Jubiläen „275 Jahre Gewandhausorchester“ (siehe S. 64ff.) und „325 Jahre Oper in Leipzig“. In der 1693 gegründeten Oper bilden die zyklischen Aufführungen des „Ring des Nibelungen“ sowie die Premiere der Thannhäuser-Inszenierung von Wagners Urenkelin Katharina Wagner die Höhepunkte. Weitere Toptermine sind das jährliche Bachfest (8.- 17.6.2018, siehe S. 64ff.) sowie die Schumann-Festwoche (8.-16.9.2018). Auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurück geht der Leipziger Weihnachtsmarkt (siehe S. 69ff.). Abwechslung bringt ein Ausflug in die Region Leipzig. Im südlich gelegenen Sächsischen Burgenland können Radwanderer auf dem 400 Kilometer langen Mulderadweg kulturhistorische Sehenswürdigkeiten sowie die artenreiche Flora und Fauna der Region erkunden. Wassersport wird im Leipziger Neuseenland mit seinen mehr als 20 Gewässern großgeschrieben: wie z. B.im Kanupark Markkleeberg mit modernen Wildwasseranlagen. Wege zum Wein Im Sächsischen Elbland, an den Hängen des Elbtals reifen im kleinsten Weinbaugebiet Deutschlands 37 überwiegend weiße Rebsorten zu einem allseits geschätzten, edlen Tropfen. Mehr als 20 Weinbaubetriebe laden entlang der Sächsischen Weinstraße zu einem Besuch ein. Wer gerne zu Fuß unterwegs ist, kann der sächsischen Weintradition auch auf dem 88 Kilometer langen Sächsischen Weinwanderweg begegnen. Mekka für Kunstliebhaber Für Kulturreisende ist die sächsische Landeshauptstadt Dresden ein Magnet und ein Dorado für Kulturliebhaber. Die Auswahl ist schier grenzenlos zwischen Residenzschloss und Zwinger, Hofkirche und Semperoper, Albertinum und Frauenkirche, Taschenbergpalais und Brühlscher Terrasse. Dazu kommen die Skulpturensammlung und die Gemäldegalerie der Alten Meister, das Historische Museum, das Deutsche Hygiene-Museum, die Gläserne Manufaktur und, und, und. Genauso üppig präsentiert sich der Veranstaltungskalender. Höhepunkte für Musikliebhaber sind z. B. die Dresdner Musikfestspiele (10.5.-10.6.2018). Vom klassischen Konzert bis zum Open-Air-Schauspiel vor der historischen Kulisse der Albrechtsburg Meißen reicht das Angebot bei den „Neuen Burgfestspielen Meißen“ (17.-30.6.2018). Klassische Konzerte in barockem Ambiente serviert das „Moritzburg Festival“ (11.-26.8. 2018, siehe S. 64ff.) im nahegelegenen Schloss Moritzburg und weiteren Spielstätten der Umgebung. Mit dem 584. Striezelmarkt (28.11.-24.12.2018, siehe S. 69ff.) und zehn weiteren Weihnachtsmärkten klingt das Jahr romantisch-besinnlich aus. Das Dorado der Kletterer Ein Paradies für Naturfreunde und Aktivurlauber ist die Sächsische Schweiz. Die bizarre Sandsteinwelt mit ihren markanten, freistehenden Felsnadeln und dicht bewaldeten Tafelbergen zählt zu den spektakulärsten Naturbildern Europas. Die Sandsteinfelsen sind ein Dorado für Freikletterer, die hier zahllose abenteuerliche Kletterpartien vorfinden. Die berühmteste Wander-Route durch den Nationalpark ist der Malerweg, der einst Künstler wie Caspar David Friedrich und Ludwig Richter zu ihren Landschaftsporträts inspirierten. Auf dem Weg gelangt man zu den schönsten Plätzen der Region – etwa dem Basteifelsen, der Felsenbühne Rathen und der Festung Königstein. Fabelhaft ist der Blick von der Bastei und von der Festung hinab ins Tal, durch das sich malerisch die Elbe windet. An deren Ufer entlang lässt sich die Region bequem vom Fahrradsattel aus entdecken – der Abschnitt vorbei an der Stadt Pirna durch die weiten Elbauen Richtung Dresden ist eines der schönsten Teilstücke des Elberadwegs. Genuss für Auge und Gaumen Einzigartige, zerbrechliche Kunstwerke stehen in der „Erlebniswelt Haus Meissen“ im Mittelpunkt. Unweit von Dresden überrascht die Erlebniswelt immer wieder mit außergewöhnlichen Veranstaltungen wie Gourmetabenden oder wechselnden Sonderausstellungen, die Einblicke in die Entstehung des berühmten Porzellans gewähren. 1710, unter August dem Starken, wurde die Manufaktur Meissen als erste Porzellanmanufaktur Europas gegründet. Das „Weiße Gold hat die 1.000 Jahre alte ehemalige Residenzstadt Meißen berühmt gemacht. In den Schauwerkstätten der Manufaktur erleben Besu- Sachsen 33
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