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Ferienmagazin Deutschland 2018

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Erfurt Im Rahmen des

Erfurt Im Rahmen des MDR-Musiksommers finden auch 2018 wieder Konzerte im Festsaal des Palas in der Wartburg mit seiner prächtigen Ornamentik und herausragenden Akustik statt Tischkultur im Land der Dichter Thüringen, die Heimat berühmter Dichter, Denker und Musiker, kehrt dieses Jahr eine eher unbekannte Seite der „grünen Mitte Deutschlands“ hervor – die Thüringer Tischkultur Das Themenjahr 2018 verspricht ein Erlebnis für die Sinne. Denn die „Thüringer Tischkultur“ verbindet den Genuss regionaler Spezialitäten mit Thüringer Handwerkskunst und führt außerdem zu den feinsten Feinschmecker-Restaurants des Landes. Dabei gibt es viel Neues zu erfahren. Beispielsweise, dass die ältesten Biere Deutschlands aus Thüringen stammen, dass in Thüringen das nördlichste, vom kontinentalen Klima geprägte Qualitätsweinbaugebiet der Welt liegt, und dass es auf der Krämerbrücke in Erfurt eine Schokoladenmanufaktur gibt, die Brückentrüffel produziert. Ein gutes Essen schmeckt von gutem Porzellan nochmal so gut: In Thüringen gehört die Herstellung von Produkten aus Porzellan, Keramik und Glas zu den regionaltypischen Handwerkskünsten. Vielerorts können Reisende zuschauen, wie die Kunstwerke entstehen. In der Farbglashütte in Lauscha beispielsweise, wo der Besucher spannende Geschichten über die Glasproduktion erfährt, lassen sich Glasmacher über die Schulter schauen. Zu einer sinnlichen Zeitreise in die Geschichte des Porzellans lädt die Leuchtenburg in Seitenroda ein. Spannende Einblicke in die Porzellantradition gibt es zudem in zahlreichen Manufakturen, Fabriken und Museen in ganz Thüringen. Etwa bei Kahla Porzellan, in der Ältesten Volkstedter Porzellanmanufaktur in Rudolstadt, bei Wagner und Apel in Lippelsdorf. Unverkennbar ist das Dekor der Bürgeler Keramik: Blaue Engobe mit weißen Punkten, das typische Bürgeler Weiß-Blau. Genießen wie zu Bachs Zeiten Für Thüringen-Besucher lohnt sich der Weg nach Erfurt neuerdings in doppelter Hinsicht. Zum einen wegen der zahlreichen Sehenswürdigkeiten, zum anderen wegen einer neuen Attraktion, die dem Gast eine virtuelle Thüringen-Erlebniswelt „360 Grad – Thüringen Digital Entdecken“ öffnet. Ein interaktives Thüringen-Modell mit Roboter-Guide, Thementouren und einem VR-Kino präsentieren Natur, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Leben in einer eindrucksvollen Komposition. Das Stadtschloss Weimar, ehemaliges Residenzschloss, am nördlichen Ende des Ilmparks gelegen, präsentiert Sammlungen der Malerei, Grafik, Plastik und Kunsthandwerk vom Mittelalter bis zum frühen 20. Jh. Thüringen zum Anfassen bekommt der Besucher gleich vor der Tür. Die Silhouette des Doms St. Marien und der Severi-Kirche mit ihren spitzen Türmen und Türmchen beherrscht das Bild der Stadt. Die 70 Stufen zählende Freitreppe, die zu dem prächtigen Kirchenensemble hinaufführt, verwandelt sich jeden Sommer in eine grandiose Freilichtbühne. Die Dom-Stufen-Festspiele (3.-26.8. 2018, siehe S. 64 ff.) finden dieses Jahr zum 25. Mal mit der Aufführung von Georges Bizets „Carmen“ statt. Zum Jahresende schlendern die Besucher vor der beeindruckenden Kulisse über einen besonders heimeligen Weihnachtsmarkt (siehe S. 69 ff.). Aus Anlass des Kulinarik-Themenjahres bietet die Landeshauptstadt verschiedene kulinarisch motivierte Stadterkundungen- und rundgänge an mit Titeln wie „Kneipenspaziergang am Abend“, „Madame Chocolat“, „Unterwegs mit dem Erfurter Weinmönch“, „Goethedinner bei Kerzenschein“ oder „Genießen wie zu Bachs Zeiten“. Ein Herzstück der Stadt ist die Krämerbrücke. Die längste beidseitig mit Häusern bebaute Brücke nördlich der Alpen ist ein Erfurter Wahrzeichen. Ein Hauch von Mittelalter weht beim Krämerbrückenfest (15.-17.6. 2018) über die Brücke. Für eine Verschnaufpause zwischendurch sorgt der 90 ha große egapark - mit Rosengarten, Japanischem Fels- und Wassergarten sowie tropischen Pflanzenschauhäusern und Skulpturengarten. Im ebenfalls zum Park gehörenden Deutschen Gartenbaumuseum widmet sich die Sonderausstellung „Geschmack der Regionen – Obst und Gemüse neu entdeckt“ (4. März bis Ende Oktober) der kulinarischen Vielfalt und verloren gegangenen Pflanzenschätzen. Klanggewaltige Dichtkunst Zu den Pflichtzielen einer Thüringen-Reise gehört Weimar: Goethe und Schiller, Wieland und Herder – in Weimar ist die deutsche Dichtkunst beheimatet. Jede Ecke atmet Literaturgeschichte, in jeder Gasse wandelt der Besucher auf den Spuren der Genies, die Weimar einst zum geistigen Zentrum des Landes gemacht haben. Nicht zu vergessen die berühmten Frauen, wie Herzogin Anna Amalia und Großherzogin Maria Pawlowna, die die klassische Epoche geprägt haben. Thüringer Tourismus GmbH Tel. +49-361-37420 www.thueringen-entdecken.de 36 Thüringen

Ungewöhnliche Perspektiven bietet der Baumkronenpfad Hainich, dessen Rundgang entlang der Erlebnisstationen zu unterschiedlichen Themen lehrreiche Einblicke offenbart Die Wohnhäuser und Wirkstätten von Goethe und Schiller sowie die Anna- Amalia-Bibliothek mit dem berühmten Rokokosaal fehlen ebenso bei keinem Rundgang wie das Deutsche Nationaltheater, das etwas außerhalb gelegene Schloss Belvedere und das Bauhaus-Museum. 1919 nahm die wichtigste Kunstschule des frühen 20. Jahrhunderts in Weimar ihren Betrieb auf. Das Jubiläum im nächsten Jahr wird im ganzen Land mit Ausstellungen und Festen gefeiert. Den Stätten der deutschen Klassik und dem Bauhausgebäude verdankt Weimar die Ernennung zum Unesco-Weltkulturerbe. Ein Höhepunkt in Weimar sind die „Thüringer Bachwochen“, das größte Musikfestival Thüringens (21.3.-5.4.2018, siehe S. 64 ff.) und der traditionelle Zwiebelmarkt (12.- 14.10.2018), der bereits zum 365. Mal abgehalten wird. Einmal im Jahr, am dritten Wochenende im Juni, steht die Krämerbrücke ganz im Zeichen des größten Altstadtfestes in Thüringen, das den gesamten mittelalterlichen Stadtkern von Erfurt erfasst Musikgenuss im Schloss Eine weitere lohnende Station für Städtereisende ist Gotha mit seinem majestätischen Schloss Friedenstein. Neben prachtvoll ausgestatteten Wohn- und Repräsentationsräumen sowie dem Herzoglichen Museum ist hier mit dem Ekhof-Festival (29.6.- 25.8.2018) ein besonderer musikalischer Genuss geboten. Bach-Gedenkstätten und die erste Weizenbierbrauerei Deutschlands sind in Arnstadt zu entdecken. Im Fachwerkstädtchen Schmalkalden können Besucher neuerdings schlafen wie zu Luthers Zeiten: Die restaurierte „Lutherwohnung“, in der Luther 1537 vorübergehend weilte, bietet als exklusive Ferienwohnung Platz für bis zu vier Bewohner. Hochkarätige Ausstellungen locken ins Kunsthaus Apolda: Unter dem Titel „Andy Warhol – The Original Silkscreens“ sind über 80 Kunstwerke des wichtigsten amerikanischen Pop-Art-Künstlers zu sehen (bis 1.7.2018). Danach folgen Joan Miró (15.7.-16.9.2018) sowie die Ausstellung „Ich und mein Selfie“ mit Selbstporträts von Künstlern wie Max Liebermann und Salvador Dalí (30.9.-16.12.2018). Zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis ist der Besuch der Wartburg. Die Burg ist seit 1999 Unesco- Weltkulturerbe und neben der Schlosskirche in Wittenberg die bekannteste Lutherstätte im Land. Auf der Wartburg übersetzte Martin Luther das Neue Testament ins Deutsche. Neben dem Ort musealer Kostbarkeiten ist die Wartburg aber auch einzigartige Kulisse zahlreicher Veranstaltungen wie den Festsaalkonzerten von Deutschlandfunk und mdr-Musiksommer. Auch gibt es wohl kaum einen stimmungsvolleren Ort, um Richard Wagners romantische Oper „Tannhäuser “ zu erleben, als den Originalschauplatz – seit einigen Jahren sogar in einer Fassung für Kinder. Von der Burgmauer schweift der Blick über die Dächer von Eisenach, wo sich in der Nähe des Marktplatzes das Lutherhaus befindet. Mehr als nur Bratwurst Der Thüringer liebt seine Rostbratwurst (ganz und im Brötchen). Deshalb hat er dem kulinarischen Klassiker in Holzhausen bei Arnstadt sogar ein eigenes Bratwurstmuseum eingerichtet. Nicht minder populär sind Thüringer Klöße, für die es an die 300 Rezepte geben soll – zubereitet aus rohen geriebenen und gekochten zerstampften Kartoffeln, mit einer Füllung von knusprig in Butter gerösteten Würfeln aus Brötchen, ist das Original unverwechselbar. Die ganze Vielfalt kann man Wunder der Natur Gleich acht schützenswerte „nationale Naturlandschaften“ sind in Thüringen – am besten wandernd – zu entdecken. Der bekannteste Wanderweg, der legendäre Rennsteig, erstreckt sich als Kammweg 170 Kilometer weit durch den Naturpark Thüringer Wald. Zwischen den Wäldern des Rennsteigs und den Burgen der Saale breitet sich das Thüringer Schiefergebirge aus. Mittendrin liegt das „Thüringer Meer“, wie die beiden Stauseen Bleiloch und Hohenwarte auch genannt werden. Drei unterschiedliche Naturräume kann der Besucher im Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal erwandern oder bei ausgedehnten Bootstouren genießen. Komplettiert werden die Thüringer Naturreservate durch den Naturpark Südharz und den Naturpark Kyffhäuser mit dem Kyffhäuser-Denkmal, der Barbarossa-Höhle, dem Residenzschloss Sondershausen und dem Panorama-Museum. Auf vielerlei Weise beeindruckt der Nationalpark Hainich. Mächtige, uralte Bäume in teils skurrilen Gestalten prägen diesen Urwald mitten in Deutschland, der seit 2011 ein Teil des Unesco-Weltnaturerbes „Buchenwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands“ ist. Dieses Jahr feiert der Nationalpark mit seinen Laubwäldern und rund 10.000 Tierarten, darunter die Wildkatze, seinen 20. Geburtstag. Hauptattraktion des jährlich von rund 2,5 Mio. Menschen besuchten Parks ist der spektakuläre Baumwipfelpfad. in der Thüringer Kloßwelt in Heichelheim bestaunen. Zur Bratwurst nicht fehlen darf – Senf, natürlich ebenfalls aus Thüringen. Eine Kostprobe wert ist das „Rostbrätel“, in manchen Gegenden auch „Brätchen“ genannt – marinierte Nackenstücke vom Schwein. Flüssige Spezialitäten der Region sind „Nordhäuser Doppelkorn“ und Wein aus Bad Sulza. Ein süßes kulinarisches Gedicht ist das Erfurter „Schittchen“ – der Thüringer Stollen, der seit 1329 in der Weihnachtszeit gebacken wird. Thüringen 37

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