Maritimer Charme Das „Tor zur Welt“ – wie Hamburg, die Hafenstadt an der Elbe auch oft genannt wird, bietet Stadtleben pur mit einmaligen Kultur-, Shopping-, aber auch Naturerlebnissen Mit der Eröffnung der Elbphilharmonie (vom Volksmund kurz und liebevoll „Elphi“ genannt), hat Hamburg seine Position als Kulturmetropole nachhaltig untermauert. Das neue Wahrzeichen am Hafen war vom ersten Tag an ein grandioser Erfolg: 4,5 Millionen Menschen haben im ersten Jahr die Aussicht von der Plaza in 37 Metern Höhe genossen. Hamburger und Touristen gleichermaßen staunen über das neue Klangwunder, das auch in diesem Jahr Top-Orchester und Musiker aus aller Welt auf dem Programm hat. Darüber hinaus hat die Kulturmetropole Hamburg musikinteressierten Besuchern einiges mehr zu bieten. Unvergessliche Klangabende erlebt das Publikum auch im wunderbaren Ambiente der Laeiszhalle. Bekannt für seine erstklassigen Aufführungen ist die Hamburgische Staatsoper mit John Neumeiers weltberühmter Ballett-Kompanie. Ganz andere Klänge zu hören gibt es beim jährlichen Reeperbahn- Festival (19.-22.9.2017), wenn etwa 300 Bands und Einzelkünstler auf den Bühnen von rund 70 Bars, Clubs und Theatern den „Kiez rocken“. Neben der Musik bereichern zahlreiche Theater und Ausstellungshäuser die Kunst- und Kulturszene Hamburgs. Theaterfreunde haben die Wahl zwischen mehr als 40 privaten Bühnen, vom Thalia-Theater über das Deutsche Schauspielhaus bis zur Komödie Winterhuder Fährhaus. Neben New York und London hat sich Hamburg zur drittgrößten Musicalmetropole der Welt (siehe S. 64ff.) gemausert. Auch an bedeutenden Museen mangelt es nicht. Die Kunsthalle widmet sich dieses Jahr dem Portrait- und Landschaftsmaler Thomas Gainsborough mit der Ausstellung „Die moderne Landschaft“ (2.3.- 27.5.2018). Im Bucerius Kunstforum stehen unter dem Titel „expressiv, magisch, fremd“ Werke des Brücke-Künstlers Karl Schmidt-Rottluff (27.1.-21.5.2018, siehe S. 64 ff.) auf dem Programm. Die Frage, wann aus Fotografie Kunst wird, will die anschließende Ausstellung „Anton Corbijn – The Living and the Dead“ (7.6.-16.9.2018) beantworten. Die besten Eindrücke vermittelt eine Hafenrundfahrt. Zahlreiche Fleete, Wasserwege, durchziehen die Speicherstadt. Das historische Ensemble roter, hoher Backsteinbauten steht auf der Liste der Unesco-Welterbestätten und gilt zusammen mit dem angrenzenden Kontorhausviertel und dem Chilehaus als Ikone des Backstein-Expressionismus. Tipps: Der jährliche Hafengeburtstag in Hamburg gilt als größtes Hafenfest der Welt (10.-13.5.2018). Für Shopping-Erlebnisse garantieren die zahlreichen Einkaufspassagen, über den Luxus-Boulevard Neuer Wall oder der Besuch der Nachwuchsdesigner im Schanzenviertel und im Karoviertel. Hamburg Tourismus GmbH Tel. +49-40-300 51 300 www.hamburg-tourismus.de Elbphilharmonie Das Land zwischen den Meeren Sandstrände an der Ostsee, das faszinierende Wattenmeer an der Nordseeküste mit ihren Inseln und dazwischen eine bunte Kulturlandschaft mit idyllischen Städtchen sorgen für nordisches Feeling in Schleswig-Holstein – und für Erholung pur Das mitunter raue Klima im Norden Deutschlands scheint sich positiv auf die Glückhormone der Menschen auszuwirken. Die Untersuchungen des aktuellen Glücksatlas‘ der Deutschen ergaben jedenfalls zum fünften Mal in Folge: Die glücklichsten Menschen Deutschlands leben in Schleswig-Holstein. Alle sechs Stunden zieht sich das Meer von den Stränden der Nordsee zurück: Badeurlauber müssen sich an den Wechsel der Gezeiten, an Ebbe und Flut, erst gewöhnen. Aber die Natur offenbart einen ganz besonderen Reiz, wenn man einmal auf dem Meeresboden spazieren gehen und dabei Herzmuschel am Strand den „small five“ des Wattenmeeres – Wattwurm, Herzmuschel, Strandkrabbe, Wattenschnecke und Nordseegarnele – nachspüren kann. Das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer wurde 2009 als erste deutsche Naturlandschaft in die Liste der Unesco-Weltnaturerbestätten aufgenommen, gemeinsam mit den Nationalparks von Hamburg und Niedersachsen sowie dem Wattenmeerschutzgebiet der Niederlande. Die gesamte Küstenlandschaft ist ein Paradies für Hobby-Ornithologen. Vom Wattenmeer umschlossen sind einige zauberhafte Inseln wie die weltweit einzigartigen Halligen, die vom Meer bei Sturm oft überstatt umspült werden. Die bekanntesten Halligen sind Hooge, Gröde, Südfall, Langeneß und Oland. Bei Ebbe kann man einige von ihnen zu Fuß erreichen. Touristischer geht es zu auf den größeren Inseln, von denen jede ihren ganz eigenen Charakter hat. Amrum mit seinen herrlichen Dünen lädt zum Wandern ein. Bäuerlich präsentiert sich Pellworm. Familien finden ihr Glück auf Föhr. Wer Trubel sucht, ist richtig auf Sylt, der größten, lebhaftesten und schicksten Nordfriesischen Insel. Die größte Attraktion auf der Halbinsel Eiderstedt, im Süden des Wattenmeers, ist der zwölf Kilometer lange und bis zu zwei Kilometer breite Strand des Nordseeheilbads St. Peter Ording, wo die Restaurants auf langen Stelzen stehen und rasante Strandsegler über die Beach flitzen. Seepferdchen und Schimmelreiter Nicht nur für Hobby-Naturforscher lohnt der Besuch im „Wattforum“ in Tönning auf der Halbinsel Eiderstedt. Dort sind neben den tierischen Wattbewohnern auch Seepferdchen, Seesterne und andere 44 Hamburg / Schleswig-Holstein Deutsches Küstenland
Kiel Eine geführte Wattwanderung mit einem staatlich geprüften Wattführer ist die beste Möglichkeit das Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer zu erkunden und dem Meeresboden „auf den Grund“ zu gehen Ob ruhig, versteckt, romantisch, familienfreundlich oder voller Aktion und Spaß: Die Ostseeküste Schleswig-Holsteins ist mit über 384 Strandkilometern das "Land der Strände“ Exoten in drei Dutzend Aquarien zu sehen. Einen Einblick in den Alltag der Krabbenfischer gewährt das „museum am meer“ in Büsum. Wissenwertes über Walfang und Seefaht sowie hübsche Föhringer Trachten präsentiert das „Dr. Carl-Häberlin-Friesen-Museum“ in Wyk auf Föhr. Eine beliebte Adresse für Literaturliebhaber ist in Husum das Wohnhaus und heutige Museum des Dichters Theodor Storm, aus dessen Feder der berühmte „Schimmelreiter“ Friedrichstadt, das „Holländerstädtchen“ mitten in Friesland, lässt sich am besten mit einer fröhlichen Grachtenfahrt erkunden stammte. Darüber hinaus ist Husum bekannt für einige Feste wie das Krokusblütenfest, die Hafentage, die als größtes Volksfest an der Westküste gelten, die Husumer Krabbentage sowie das Festival „Raritäten der Klaviermusik“ im Schloss von Husum. Weitere erlebenswerte Städtchen in der Region sind das „Holländerstädtchen“ Friedrichstadt sowie Friedrichskoog mit einer sehenswerten Seehundaufzuchtstation. Ein Muss für Kunstinteressierte ist in Seebüll das Nolde-Museum, wo Stillleben und Landschaftsbilder des expressionistischen Malers beeindrucken. Der kulturelle Höhepunkt in der Region zwischen den Meeren ist das alljährliche, viel beachtete „Schleswig-Holstein Musik-Festival“ Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH Tel. +49-431-600583 www.sh-tourismus.de (30.6.-26.8.2018, siehe S. 64 ff.) mit Konzerten in Kirchen, Werften und Scheunen, Herrenhäusern und Gutshöfen. Badefreuden an der Ostsee Sonne, Strand und Segellust: An den Stränden der Ostseeküste zwischen Flensburger Förde und Lübecker Bucht kommen Sonnenanbeter und sportliche Wasserratten gleichermaßen auf ihre Kosten. Kulturelle Freuden verheißen das Wasserschloss Glücksburg an der Schlei und Schloss Gottdorf bei Schleswig, wo auch die Wikingersiedlung Heitabu liegt. Maritimes Flair weht durch die Straßen von Kiel. Das Leben an und mit dem Wasser prägt den Alltag in Deutschlands nördlichster Landeshauptstadt. Stolze Traditionssegler und luxuriöse Yachten gehören hier zum Stadtbild, besonders während der Kieler Woche (16.-24.6.2018), dem größten Segelsportereignis der Welt und gleichzeitig größtem Sommerfest Norddeutschlands. Sehenswert ist die Kieler Kunsthalle mit einer Sammlung von 40.000 Grafiken aus fünf Jahrhunderten, 1.200 Gemälden und rund 300 Skulpturen. Stolz wie zu ihren besten Zeiten präsentiert sich die alte Hansestadt Lübeck, die „Königin der Hanse“. Die Heimat von Thomas Mann gehört zu den deutschen Unesco-Weltkulturerbestätten. Vom einstigen Krabben, Kohl und Käse Krabben gucken, pulen und genießen: Das gehört an der Nordseeküste einfach dazu. Am besten und intensivsten geht das bei den Husumer Krabbentagen im Oktober, wo die Besucher die fangfrischen Nordseegarnelen direkt vom Kutter holen können. Neben Krabben finden sich allerhand andere Meerstiere und viel fangfrischer Fisch auf den Speisekarten – zum Beispiel Matjes und Hering, Scholle und Stint. Eine Spezialität sind die goldgelben, geräucherten „Kieler Sprotten“. Wer Fleisch bevorzugt, sollte Salzwiesenlamm probieren: Das Fleisch der jungen Schafe, Reichtum der Stadt zeugen das Holstentor, das Wahrzeichen der Stadt, prunkvolle Kaufmannshäuser in der Altstadt und prächtige Kirchen. Das Buddenbrookhaus erinnert an die Romanfamilie und an die Familie Mann, das Günter-Grass-Haus hält das Werk des Literaturnobelpreisträgers lebendig. Das Willi- Brandt-Haus erinnert an den in Lübeck geborenen ehemaligen Bundeskanzler. Badurlauber zieht es an die „Riviera des Nordens“, die Lübecker Bucht, wo sich am Ostseebad Dahme bis Travemünde an den feinsandigen Stränden abwechslungsreiche Badeorte aneinanderreihen. Hier flanieren der Hamburger Jet-Set ebenso wie Familien und gut betuchte Senioren. Im Binnenland, südlich von Kiel, erwartet den Besucher eine sanft gewellte Bilderbuchlandschaft mit Seen, Teichen und schattigen Buchenwäldern: die Holsteinische Schweiz. Die Region ist ein Paradies für aktive Entdecker, die mit dem Fahrrad auf Erkundungsfahrt gehen oder den Zauber der Natur bei einer gemütlichen Bootspartie in der Seenlandschaft um die Städte Malente, Plön und Eutin genießen wollen. Im Naturpark Lauenburgische Seen und in der Schaalseeregion laden ebenfalls weite Wälder und zahlreiche Gewässer zu ausgedehnten Wanderungen, Radeltouren oder Kanufahrten ein. Ein besonderes Vergnügen ist die Paddeltour auf der Wakenitz, dem „Amazonas des Nordens“, zwischen Lübeck und dem Ratzeburger See. Lohnende Ausflugsziele sind auch die Städtchen Lauenburg, Mölln und Ratzeburg. die auf den Deichwiesen grasen, ist eine Delikatesse. Ebenfalls lecker und auf vielen Karten zu finden ist der Steckrübeneintopf. In der Region um Dithmarschen bestimmt Kohl das Bild (auf weiten Feldern ebenso wie auf den Speisekarten): 80 Millionen Köpfe jährlich werden hier geerntet. Seit 1986 werden jedes Jahr Ende September eine Woche lang die Dithmarscher Kohltage gefeiert. Das Land zwischen den Meeren ist auch Käseland: Auf mehr als 30 Höfen, die sich zur Käsestraße Schleswig-Holstein zusammengetan haben, werden exquisite Sorten „gekäst“. Deutsches Küstenland Schleswig-Holstein 45
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