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Ferienmagazin Deutschland 2020

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Erholsame Ferienträume und spannende Erlebniswelten – das Beste finden Sie im aktuellen Ferienmagazin Deutschland Ihrem Guide für Deutschlandreisen 2020

Hängeseilbrücke

Hängeseilbrücke "Geierlay", Mörsdorf Wo Mensch und Natur in Einklang leben Neben den Nationalparks sind die mehr als 100 Naturparks und die 16 Unesco-Biosphärenreservate, zu denen beispielsweise die Rhön, der Bliesgau, der Schaalsee, die „Flusslandschaft Elbe“ oder die Schwäbische Alb gehören, beliebte Ziele für naturliebende Touristen. Worin unterscheiden sich diese Schutzgebiete eigentlich? Während in den Nationalparks die Natur sich selbst überlassen ist, was zur Entfaltung ursprünglicher Eigendynamik führt, stehen in Biosphärenreservaten und Naturparks vom Menschen geprägte Landschaften im Vordergrund. Sie sind Modelle für das harmonische Miteinander von Mensch und Natur und somit für den schonenden Umgang mit Ressourcen. Naturschutz mit und durch den Menschen ist die Devise. So bieten die Reservate den Rahmen für langfristige Nachhaltigkeitsprozesse. Bei der Bewirtschaftung darf nur so viel entnommen werden, wie nachwächst. Für Touristen sind sie ein Qualitätssiegel. Im Hinblick auf die Nutzung als Ferienregion gilt: Der Schutz der Natur und die Bedürfnisse der Erholungsuchenden sollen so verknüpft werden, dass beide Seiten profitieren. Bekannte Naturparks sind beispielsweise der Naturpark Kyffhäuser in Thüringen, der Naturpark Sauerland-Rothaargebirge in Nordrhein-Westfalen, der Naturpark Rheinhardswald (mit mehr als 500 Schmetterlingsarten), der Naturpark Erzgebirge/Vogtland und der Naturpark Hoher Fläming in Brandenburg. Baumkronenpfad, Nationalpark Hainich Mit den Vögeln auf Augenhöhe Dem Wald aufs Dach zu steigen, ist der Renner: Baumwipfelpfade werden Jahr für Jahr mehr. So sind 2020 neue Spazierwege zwischen den Baumkronen beispielsweise für die Ostsee-Insel Usedom und den Nationalpark Schwarzwald angekündigt. Einer der ersten Baumkronenpfade war der Skywalk bei Scheidegg im Allgäu. Der Blick aus 40 Metern Höhe zur nahe gelegenen Nagelfluhkette und in den Bregenzer Wald ist beeindruckend. Weitere Attraktionen wie Kletterwände, Hängebrücken, Erlebnispfade, ein Abenteuerspielplatz und ein Barfußpfad erhöhen den Spaßfaktor rund um den 540 Meter langen Pfad vor allem für die jüngsten Besucher zusätzlich. Mit 1.300 Metern zählt der Baumwipfelpfad im Nationalpark Bayerischer Wald zu den längsten der Welt. Der Weg bietet neben einem Bilderbuch-Ausblick Laternenstationen, Lernstationen, Seilbrücken, Trapeze und Balancierbalken. Zum Ausruhen lädt die Plattform Waldinsel ein. Bis zu den Schweizer Alpen schweift der Blick vom 40 Meter hohen Aussichtsturm des 1.250 Meter langen Baumwipfelpfads bei Bad Wildbad. Zurück auf den Boden gelangt, wer will, durch eine 55 Meter lange Tunnelrutsche. Neue Perspektiven auf das Naturwunder Saarschleife eröffnet der Pfad, der sich bei Mettlach auf 1250 Metern Länge durch Buchen, Eichen und Douglasien schlängelt. Schon von weitem erspäht man den 40 Meter hohen Aussichtsturm des Naturerlebnisparks Panarbora zwischen Köln und Siegen. Dessen Herzstück ist der 1.635 Meter lange Baumwipfelpfad, der berauschende Ausblicke über das Bergische Land bietet. Der Rundkurs durch die verschiedenen Baumvegetationszonen ist – wie die meisten seiner Art – übrigens barrierefrei. Eine Besonderheit ist der Baumkronenpfad „Baum und Zeit“ im brandenburgischen Beelitz, etwa 50 Kilometer von Berlin entfernt. Auf dem Gelände kurierten sich früher Lungenkranke aus. Die Geschichte der Heilstätten erfährt der Besucher beim Spaziergang in luftiger Höhe. Hängebrücken: Nur für Schwindelfrei Eine gehörige Portion Nervenkitzel ist die Zugabe beim Spaziergang auf schwankenden Hängebrücken. Wie auf der 380 Meter langen, 60 Meter hohen und gerade mal etwas über einen Meter breiten Hängebrücke „Wildline“ in Bad Wildbad. Sie bietet spektakuläre Ausblicke über den Schwarzwald. Nur zwei Stahlseile halten die Fußgängerbrücke in der Luft hoch über den Baumwipfeln. Wenn es beim Überqueren schaukelt und wackelt, sind Adrenalinkicks garantiert. Nach nepalesischem Vorbild schwingt sich im Hunsrück die „Geierlay-Hängeseilbrücke“ von einem Brückenkopf zum anderen über dem Mörsdorfer Bachtal. Die Brücke schaukelt auf einer Länge von 360 Metern und einer Höhe von 100 Metern zwischen den Gemeinden Sosberg und Mörsdorf. Die „Geierlay“, die nach einem ausgeschriebenen Wettbewerb ihren Namen nach der Gemarkung erhielt, über die sie führt, ist an den Saar-Hunsrück-Steig angebunden und somit eine adrenalinfördernde Abwechslung für Weitwanderer. Die längste Hängebrücke Deutschlands spannt sich im Harz (nahe dem Städtchen Oberharz am Brocken) über dem Abgrund, bzw. dem Rappbodetal: Titan-RT nennt sich das Bauwerk, das auf 458 Metern Länge Adrenalin-Kicks auf Schritt und Tritt provoziert. Wer beim Spaziergang über den robusten Gitterrost in 100 Metern Höhe trotzdem mal den Kopf hebt, erblickt eine herrliche Berglandschaft. Die 2017 fertig gestellte, filigrane Seilkonstruktion führt von einer Seite der Rappbodetalsperre zur anderen und krallt sich auf beiden Seiten mit einer gewaltigen Zugkraft in die Schieferfelsen. Nervenkitzel an der Zipline Wem der Marsch über schwankende Brücken nicht genügt, der holt sich seine Portion Nervenkitzel in der Zipline. Nicht weit entfernt von der Titan-RT spannt sich die Megazipline, Europas größte Doppelseilrutsche: Über einen Kilometer Länge „fliegt“ der Besucher hier mit einem Höhenunterschied von 120 Metern über das Sportbecken der Talsperre Wendefurth. Im Heubachtal bei Schiltach im Schwarzwald rauscht der Gast in der „Hirschgrund-Zipline Area“ gleich an sieben unterschiedlich langen Ziplines durch die Luft, mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h. Gut zweieinhalb Stunden braucht es, bis alle Ziplines abgeflogen sind. 54 Natur- und Outdoorerlebnisse

Genussreisen für Augen und Ohren Einzigartige Festivals, begeisternde Festspiele und spektakuläre Ausstellungen machen Kulturreisen in Deutschland zu Genussreisen für die Sinne. Musik- und Kulturfans finden in jeder Region der Republik kleine und große Schätze – und das zu jeder Jahreszeit. Moritzburg Festival Das Rheingau-Musikfestival (20.6.-5.9. 2020) bringt Kulturfans aus ganz Europa in einer der schönsten Landschaften Deutschlands zum gemeinsamen Kulturgenuss zusammen. In der Region von Frankfurt bis Wiesbaden sorgen über 150 Konzerte für ausgelassene Atmosphäre in atemberaubender Kulisse, zum Beispiel in Klöstern, Schlössern und anderen Kulturdenkmälern. Einen Konzertsommer für alle Sinne verheißt das Mosel Musikfestival (5.6.-3.10. 2020). So soll es ein Konzert zum Riechen geben, in dem Duftakkorde kreiert werden. Bei einem anderen Konzert setzen sich die Besucher Schlafmasken auf und lauschen somit ungefiltert der Musik. Das gesamte Festival von Dimitris Papaioannou, eine Koproduktion mit Onassis Stegi aus Athen sind weitere Highlights. Kleists „Der zerbrochene Krug“ hat als Koproduktion mit dem Schauspiel Hannover bei den Ruhrfestspielen Premiere. Auch literarisch sind die Festspiele mit Autoren wie Saša Stanišic, Christoph Ransmayr und Judith Schalansky hochkarätig besetzt. Das Klavier-Festival Ruhr (21.4.-11.7.2020) widmet sein Programm einem der größten deutschen Komponisten: Ludwig van Beethoven, der 2020 250 Jahre alt geworden wäre. In 23 Städten der Region erklingen alle Klaviersonaten, sämtliche Konzerte für Klavier und Orchester, alle Variationszyklen, Bagatellen und sonstige Werke des großen Meisters. liefert die Kombo „4 Times Baroque“ – damit passen sie perfekt in das diesjährige Motto „Play Bach!“. Ein besonderer Höhepunkt gleich zu Beginn des Festivals ist eine Virtual- Reality-Rekonstruktion der sogenannten Himmelsburg, die Besucher auf das touristische Themenjahr „Musikland Thüringen 2020“ hinweisen soll. In dieser Kapelle des Weimarer Stadtschlosses, die 1774 bei einem Brand zerstört wurde, führte Bach einst viele seiner Werke auf. In einer einzigartigen Zusammenarbeit mit der Thüringer Tourismus GmbH lassen die Thüringer Bachwochen die mythische Kapelle wieder auferstehen. Zu sehen ist sie im Rahmen der Thüringer Bachwochen ab dem 5. April 2020 in Weimar. "The Snow Queen" - Bayerische Staatsoper Thüringer Bachwochen steht unter dem Motto „Von Sinnen“. Das musikalische Spektrum des Konzertsommers ist weitläufig: Beethoven und Bach stehen genauso auf dem Spielplan wie Open-Air-Rap. Mit 90 Produktionen und rund 220 Veranstaltungen verwandeln die Ruhrfestspiele (1.5.-13.6.2020) das Ruhrgebiet in eine einzigartige Kulturlandschaft. Die Deutschlandpremiere von „Tao of Glass“ von Philip Glass und Phelim McDermott, eine Koproduktion mit dem Manchester International Festival, wo es schon ein Publikumserfolg war, ist bereits zur Eröffnung ein Höhepunkt. Die Deutschlandpremieren „Why?“, die neue Arbeit von Peter Brook aus dem Théâtre des Bouffes du Nord in Paris, und die neue Arbeit Der Pianist Igor Levit ist einer der Stars des Festivals. Musikgrößen wie Elisabeth Leonskaja, Daniel Barenboim und Evgeny Kissin geben sich bei der Musikreihe die Klinke in die Hand. Bei den Thüringer Bachwochen (3.4.- 26.4.2020) sind insgesamt 60 Veranstaltungen in einer mehrwöchigen Konzert-Reihe in den Thüringer Bachorten geplant. Dazu zählen neben barocken Stücken auch Tanz- und Schauspielauftritte. Das Festival ist gespickt mit internationalen Stars der Alten Musik, angeführt von The English Concert unter der Leitung Harry Bickets, der in der Arnstädter Bachkirche die Johannespassion zur Eröffnung dirigiert. Eine moderne Interpretation Einen runden Geburtstag feiern die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern (13.6. – 12.9.2020): Seit 30 Jahren gibt es die Veranstaltungsreihe, die Musikliebhaber in unterschiedliche Locations im Nordosten der Republik lotst. Martynas Levickis steht heuer im Mittelpunkt. Der Litauer ist der erste Akkordeonspieler, der beim prestigeträchtigen Festspielsommer eine große Rolle spielt. Pianist Rudolf Buchbinder, Cellist Daniel Müller- Schott und Geiger Daniel Hope sind weitere Top-Musiker, die die Festspiele dieses Jahr bereichern, ebenso wie Götz Alsmann, Ulrich Tukur und Ute Lemper. Das Schleswig-Holstein Musik-Festival (4.7.-30.8.2020) widmet seine Komponisten- Kunst, Kultur und Festspiele 55

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